Vom Kollegen zum Vorgesetzten - Wie Sie sich als Führungskraft erfolgreich positionieren

von: Christian Stöwe, Lara Keromosemito, Alexander Fritz

Gabler Verlag, 2009

ISBN: 9783834982490 , 221 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 32,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Vom Kollegen zum Vorgesetzten - Wie Sie sich als Führungskraft erfolgreich positionieren


 

Kapitel 1: Die neue Rolle als Führungskraft (S. 23)

In diesem Kapitel:

Erfahren Sie, was genau Führung ist und welche Konsequenzen sich daraus für Ihre Rolle als Führungskraft ergeben

Lernen Sie Wege kennen, wie Sie als Führungskraft Bestimmung ausüben, ohne autoritär oder dominant zu sein

Bekommen Sie einen Überblick, welche Führungsstile es gibt und welcher der richtige für Sie ist

Finden Sie Anleitungen, wie Sie bei einem Wechsel vom Kollegen zum Vorgesetzten die Beziehung zu Ihrem Team gestalten

Für die erfolgreiche Übernahme einer Führungsposition ist es zunächst zwingend notwendig, sich ein differenziertes Bild davon zu verschaffen, was Führung eigentlich ist, wie sie funktioniert und wie man das eigene Rollenverständnis prägen möchte.

Bevor wir uns dieser Frage im Detail nähern, starten wir zur Vorbereitung mit einem kurzen Fallbeispiel: All animals are equal, some animals are more equal Stellen Sie sich folgende Situation vor: Die neue Teamleiterin, Michaela König, bekommt am Freitagmorgen von ihrem Vorgesetzten mitgeteilt, dass eine bestimmte Aufgabe ganz dringend bis Montagmorgen um 10 Uhr zu erledigen ist.

Aufgrund der damit verbundenen Konsequenzen für einen sehr wichtigen Kunden des Unternehmens steht es für sie und ihren Chef außer Frage, dass es sein muss. Direkt nach dem Gespräch wird Michaela König klar, dass das nur zu schaffen ist, wenn wenigstens einer ihrer Mitarbeiter am Samstag ins Büro kommt und eine Extraschicht einlegt.

Sie denkt darüber nach, wer für diese Aufgabe in Frage kommen könnte, und ihr fällt sofort Markus Traut ein. Als ehemalige Kollegin von Markus Traut weiß sie, dass dieser sehr gut in der Lage wäre, die Aufgabe zu übernehmen, und dass sie sich dann sicher sein könnte, dass die Arbeit in der entsprechenden Qualität bis Montagmorgen erledigt ist. Also geht sie gleich in sein Büro, um ihn zu bitten, am Samstag zu arbeiten.

Zuerst hat sie noch kurz überlegt, ob sie nicht selbst am Samstag arbeiten soll, dann ist ihr aber eingefallen, dass sie ohnehin am Sonntag noch einige Unterlagen zu Hause lesen will, und daher sollte wenigstens der Samstag frei sein. Nachdem sie Markus Traut den Fall erklärt hat, antwortete dieser, dass er die Notwendigkeit sehr wohl sieht, er aber auf der anderen Seite am Wochenende einige private Dinge vorhabe und darum eigentlich „gar keine Lust“ habe, ins Büro zu kommen.

Nach einigem Hin und Her verständigt sich Michaela König mit Herrn Traut darauf, dass er am Samstag die Aufgabe übernimmt, sie ihn aber dafür von einem ungeliebten internen Projekt befreit und damit die Kollegin Sabine Sauer beauftragt. Außerdem bittet er Frau König darum, für den Samstag als Ausgleich direkt am darauf folgenden Mittwoch einen Tag Urlaub nehmen zu können.

Frau König stimmt zu und ist froh, dass sie jemanden gefunden hat, der diese wichtige Aufgabe am Wochenende übernimmt. Daraufhin spricht Frau König Sabine Sauer an und eröffnet ihr, dass sie die Abteilung in diesem ungeliebten Projekt vertritt und sich entsprechend dafür Zeit reservieren soll.

Frau Sauer ist zwar nicht begeistert, sieht aber die Notwendigkeit für das Projekt und akzeptiert ihre Teilnahme. Alles scheint geregelt, als plötzlich am Freitagnachmittag Frau Sauer in Frau Königs Büro auftaucht und ihr schwere Vorwürfe macht: „Hör mal zu, Michaela, das ist ja wohl das Letzte! Ich habe gerade erfahren, dass Markus schon für dieses blöde Projekt eingeteilt war und ich jetzt dahin gehen muss, nur weil er keine Lust mehr darauf hatte.

Und dann erfahre ich in dem gleichen Gespräch auch noch, dass du ihm am Mittwoch einen Tag Sonderurlaub gibst, und das nur, weil er am Samstag ein paar Stunden reinkommt. Wenn das so läuft, dann mache ich das Projekt nur, wenn ich am Donnerstag einen Tag freinehmen kann als Ausgleich für meine Überstunden!“Bitte investieren Sie einige Minuten und setzen Sie sich bewusst mit diesem Beispiel auseinander.