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11 Klärungsorientierte Psychotherapie: Empirische Ergebnisse und Schlussfolgerungen für die Praxis (S. 233-234)
Rainer Sachse und Meike Sachse
11.1 Empirische Forschung in der Klärungsorientierten Psychotherapie
In der Klärungsorientierten Psychotherapie (KOP) wird seit langem sehr intensiv empirische Forschung betrieben, diese bezieht sich insbesondere auf den Bereich der Prozessforschung, in jüngerer Zeit werden aber auch Studien zur Effektivitätsforschung stark forciert. Die Forschung begann mit der Prozessanalyse von Sachse und Maus (1987), in der zum ersten Mal gezeigt wurde, dass Therapeuten in der Gesprächspsychotherapie einen hohen steuernden Einfluss auf Klientenprozesse ausüben, von da an entwickelten sich die Konzepte der KOP und die empirische Forschung Hand in Hand, die Forschungsergebnisse gingen in die therapeutischen Konzepte ein und diese wurden systematisch weiter empirisch validiert.
Daraus ergibt sich heute eine Situation, in der die therapeutischen Regeln und Strategien der KOP auf der Mikro-Ebene von Psychotherapie außerordentlich gut empirisch validiert sind. Inzwischen sind die Ergebnisse von mehreren Forschungsgruppen unabhängig voneinander bestätigt worden, sodass es eine breite empirische Basis gibt, auf der Klärungsorientierte Psychotherapie beruht.
11.2 Empirische Ergebnisse, auf denen Klärungsorientierte Psychotherapie beruht
Es sollen nun die Forschungsergebnisse kurz dargestellt werden, auf denen Klärungsorientierte Psychotherapie basiert: Es sind Ergebnisse der Erfolgs-, aber vor allem von Prozessforschungsstudien, die Mikro-Interaktionsprozesse zwischen Therapeut und Klient erforschen (zur Methodik siehe Sachse & Takens, 2003). Aus diesen Ergebnissen wurden Schlussfolgerungen gezogen über das, was Therapeuten im Therapieprozess konkret tun sollten, um die Klärungsprozesse von Klienten optimal zu fördern: Die Schlussfolgerungen sind es, auf denen die Handlungskonzeption der KOP basiert.
11.2.1 Klärungsorientierte Psychotherapie ist eine effektive Psychotherapieform Klärungsorientierte
Psychotherapie enthält in den Aspekten der therapeutischen Beziehungsgestaltung die sogenannten "Basisvariablen", der Gesprächspsychotherapie sowie Interventionsstrategien der "process-experiential psychotherapy", (vgl. Greenberg et al., 1993): Daher muss man folgern, dass diese Aspekte des Therapieprozesses auch in der KOP wirksam sind. Außerdem enthält KOP auch das "Klärungsinventar",, das es schon in der Gesprächspsychotherapie in der Ausrichtung von Truax (vgl. 1963, Truax & Mitchell, 1977) gab (KOP erweitert dieses jedoch sehr stark und formt es in hohem Maße störungsspezifisch aus, Sachse, 1992a), daraus folgt die Annahme, dass KOP mindestens die Effektivität aufweisen muss, die Gesprächspsychotherapie aufweist, und deren Effektivität ist nachgewiesen (vgl. Greenberg et al., 1994, Sachse, 1999c, Sachse & Elliott, 2002). Diese Nachweise bestätigen somit indirekt auch die Effektivität von KOP."
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