Outplacement

von: Stefanie Heizmann

Hogrefe AG, 2003

ISBN: 9783456939568 , 135 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 19,99 EUR

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Outplacement


 

6. Interne versus externe Outplacementberatung (S. 111-112)

Es ist möglich, Outplacementberatung innerhalb und außerhalb der Organisation anzubieten. Wann ist welche Variante sinnvoll? Dieser Fragestellung werde ich im Folgenden nachgehen; zunächst sei eine kurze Definition der Beratungsarten vorgestellt. Externe Outplacementberatungbedeutet, dass die gesamten Beratungsaufgaben, Hilfsmittel und Einrichtungen von einem externen Berater erbracht und bereitgestellt werden. Die Beziehung zwischen Berater und auftraggebendem Unternehmen ist formal-juristisch per Vertrag im Vorfeld des Beratungsprozesses festgelegt. Bei der internen Outplacementberatunggehört der Outplacementberater zum auftraggebenden Unternehmen. Die Beziehung zwischen Outplacementberater und auftraggebendem Unternehmen ist formal-juristisch über einen Arbeitsvertrag geregelt. Für die Entscheidungsfindung zwischen den beiden Alternativen, werde ich die jeweils möglichen Kriterien vorstellen.

6.1 Kriterien für die Entscheidung zwischen externer oder interner Outplacementberatung

Sauer (1991, S. 132 ff) benennt einige Kriterien zur Entscheidungsfindung zwischen externer und interner Outplacementberatung, die ich aufgreifen möchte:

• Unternehmensimage
• Dringlichkeit des Beratungsbedarfs
• Unabhängigkeit des Outplacementberaters
• Akzeptanz des Outplacementberaters
• Kosten für das Unternehmen

Diese Entscheidungskriterien lassen sich durch Unterpunkte wie organisationspsychol ogische Aspekte ergänzen. Sie bilden im Folgenden das Gerüst für die Diskussion von Vor- und Nachteilen der einzelnen Beratungsarten. Die externe Outplacementberatung ist die erste Beratungsform, die ich diskutieren möchte, u. a. da die externe Outplacementberatung als Normalfall in der Öffentlichkeit antizipiert wird.

6.1.1 Vor- und Nachteile der externen Outplacementberatung

Bei der externen Outplacementberatung übernimmt der Outplacementberater gegenüber dem auftraggebenden Unternehmen alle Aufgaben des Outplacement einschließlich der Bereitstellung von Hilfsmitteln und Einrichtungen, wie Arbeits- und Beratungsräumen, Schreibtischen, Medien in jeder Form und dem Sekretariatsservice.

Die Vor- und Nachteile sind bezogen auf die oben genannten Entscheidungskriterien (Sauer, 1991, S. 132 ff) folgende:

• Unternehmensimage

Durch die Einbindung einer externen, seriösen Outplacementberatung wird der gute Ruf des Outplacementberatungsunternehmens auf die auftraggebende Firma übertragen. Die Einbindung von in der Öffentlichkeit anerkannten Beratern wird laut Sauer (1991, S. 131) häufig auch als Statussymbol angesehen, in dem Sinne, dass ein Unternehmen sich diese Dienstleistung leisten kann. Sauer (1991, S. 131) spricht in diesem Zusammenhang in Anlehnung an Perlitz (1975) vom «McKinsey-Effekt». Gleichzeitig wird Mitarbeitern wie Außenstehenden signalisiert, dass sich das Unternehmen seine soziale Verantwortung «etwas kosten lässt» und auf qualifizierte Betreuung Wert legt. Das Unternehmen unterstreicht seine Unternehmenskultur nach innen und außen. Nachteilig könnte sich auswirken, dass das «Weggeben» der Outplacementberatung signalisiert, dass sich das Unternehmen nicht selbst um die Trennungssituation kümmern will. Dieser Eindruck kann aber nur entstehen, wenn ein Unternehmen die Klärung der Trennung vom Outplacementberater erhofft, d. h. von ihm z. B. das Führen des Trennungsgespräches erwartet und der Berater diese Aufgabe auch übernimmt.

Jedes seriöse Outplacementunternehmen muss dieses Ansinnen, wie bereits in Kapitel 4.1 angesprochen, ablehnen.

• Dringlichkeit des Beratungsbedarfs

Bei kurzfristig vorliegendem Beratungsbedarf ist die Verpflichtung eines externen Outplacementberaters die ideale Alternative. Ein externes Beratungsunternehmen verfügt über die notwendige Infrastruktur und die notwendigen beraterischen Kapazitäten, selbst wenn es nicht vor Ort agiert. In diesem Falle lässt sich eine Beratung in der nächstgelegenen Niederlassung des Outplacementunternehmens oder im Hotel oder anderen Örtlichkeiten organisieren. Kann das Outplacementunternehmen die logistischen und beraterischen Ressourcen nachweisen, kann die Beratung sofort erfolgen.