Der informelle Beteiligungskapitalmarkt in Deutschland - Rahmenbedingungen, Netzwerke und räumliche Investitionsmuster

Der informelle Beteiligungskapitalmarkt in Deutschland - Rahmenbedingungen, Netzwerke und räumliche Investitionsmuster

von: Matthias Wallisch

Herbert Utz Verlag , 2009

ISBN: 9783831608751 , 281 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 30,99 EUR

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Der informelle Beteiligungskapitalmarkt in Deutschland - Rahmenbedingungen, Netzwerke und räumliche Investitionsmuster


 

1 EINLEITUNG (Seite 1)

Die kontinuierliche Schaffung von Innovationen gilt als wichtige Quelle ökonomischer Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiger Wirtschaftsentwicklung (vgl. Mensch 1975). Umfassenden Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmensgründungen kommt in diesem Zusammenhang eine tragende Bedeutung zu. In der unternehmerischen Realität ergeben sich bei der Suche nach Kapitalquellen jedoch oftmals Probleme. Die frühen Phasen des Wachstums einer neuen Firma sind häufig von einer hohen Unsicherheit hinsichtlich des zukünftigen Markterfolges gekennzeichnet (vgl. Baltzer 2000). Die Bereitstellung von Venture Capital (VC) erfolgt zu diesem frühen Zeitpunkt der Unternehmensentwicklung nur selten durch institutionelle Investoren. Stattdessen übernehmen Business Angels eine wichtige Rolle im Rahmen der Frühphasenfinanzierung und fördern hierdurch die Entstehung radikaler Innovationen (vgl. Wetzel 1983, Mason/Harrison 1992, van Osnabrugge 1998, Coveney/Moore 1998).
In den USA hat sich dieser informelle Bereich des Kapitalmarktes bereits in den 1970er und 1980er Jahren erfolgreich etabliert, während die Entwicklung in Deutschland noch ein relativ junges Phänomen darstellt. Erst seit der zweiten Hälfte der 1990er Jahre treten hierzulande wiederholt Business Angels als Kapital- und Wissensgeber in Erscheinung. Trotz seiner jungen Entwicklungsphase wird dem informellen Beteiligungskapitalmarkt ein großes Potenzial zur Förderung von Unternehmensgründungen und Innovationen zugeschrieben (vgl. Nittka 2000). Bisherige Studien konzentrieren sich vor allem auf vertragliche und ökonomische Aspekte des Beteiligungsprozesses (vgl. Schütz 2004, Brettel 2004, Bomholt 2006). Über den Einfluss sozialer Beziehungsmechanismen wie Vertrauen und Reputation liegen bislang nur vereinzelte Kenntnisse vor (vgl. Stuart et al. 2007, Raueiser 2007). Analysen zur geographischen Struktur von Beteiligungsunternehmen und der Bedeutung des räumlichen Umfelds für das Investitionsverhalten fehlen gänzlich. In der vorliegenden Arbeit werden die Aktivitäten von Business Angels daher in einem institutionellen Kontext betrachtet, um die vorhandenen Forschungslücken zu verkleinern.