Technische Diagnostik in der Augenheilkunde

von: Claus Flittiger

Hogrefe AG, 2014

ISBN: 9783456951331 , 365 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 42,99 EUR

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Technische Diagnostik in der Augenheilkunde


 

2.4 Praxis und Dokumentation

Um die echografischen Befunde reproduzieren zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, die Lokalisation möglicher Pathologien exakt zu beschreiben und die erstellten Bilder verständlich und nachvollziehbar zu beschriften. Zur Interpretation des B-Echo-Monitorbilds des Auges müssen die Schnittebene (SE), die Schallkopfposition (SP) und die Blickrichtung (BR) bekannt sein. Wenn diese Untersuchungsparameter angegeben sind, ist es – bei Kenntnis der Anatomie – möglich, sich zu orientieren und anatomische Strukturen zu beurteilen. Die Position des Schallkopfs bestimmt das echografisch erfasste Areal. Die Angabe der peripheren Schallkopfpositionen (SP) erfolgt nach TABO-Schema (Uhrzeiten). In der B-Echografie werden die dem Schallkopf gegenüberliegenden Strukturen zur Darstellung gebracht (Abb. 2-5 bis 2-7).

Neben der Schallkopfposition hat auch die Blickrichtung des Patienten Einfluss auf das zu untersuchende Areal. Anteriore Netzhautareale und verschiedene Muskelquerschnitte können durch Änderung der Blickrichtung optimal dargestellt werden (Abb. 2-8). Gezielte Blickbewegungen während der Untersuchung am geschlossenen Auge können hilfreich sein, die Bewegungscharakteristik von Glaskörpertrübungen, vitreoretinaler Adhäsionen und intraokulärer Membranen sowie die Motilität und Form extraokulärer Muskulatur zu beurteilen. Unter Tropfenanästhesie ist es möglich, den Schallkopf direkt auf die Bindehaut aufzusetzen. Die definierte Schallkopfposition optimiert die Darstellung der echografisch erfassbaren Strukturen. Die für den Patienten weniger unangenehme Untersuchung bei geschlossenem Auge erfordert gute anatomische und physiologische Kenntnisse. Ziel ist die Erstellung reproduzierbarer Befunde sowie deren sichere Interpretation und Dokumentation. Zu beachten sind die Ergebnisse der vorgelagerten Diagnostik. Der Patient sollte über Art, Ziel und Vorgehensweise der Untersuchung informiert werden.

Wenn der Augenarzt mit der Lupe nicht in das Auge hineinsehen kann, bietet die Ultraschalluntersuchung ersatzweise die Möglichkeit, mit Ultraschallwellen einen Blick in den Augapfel zu werfen. Dabei wird der Schallkopf mit etwas Gel auf das Auge aufgesetzt. So ist die schmerzlose Beurteilung des Inneren des Augapfels möglich. Durch Ultraschall lassen sich auch die Regionen hinter und neben dem Augapfel sichtbar machen. So kann z. B. die Augenmuskulatur und der Sehnerv im Durchschnitt und Längsschnitt sowie in Bewegung dargestellt werden.