Hüftchirurgie in der Praxis

von: Rainer-Peter Meyer, André Gächter, Urs Kappeler

Springer-Verlag, 2005

ISBN: 9783540268574 , 366 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 44,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Hüftchirurgie in der Praxis


 

3 Bildgebende Diagnostik am Hüftgelenk (S. 23-24)

R. Hügli, T. Gross

Neben der Anamnese und der klinischen Untersuchung ist die konventionelle Röntgenuntersuchung der Hüfte in 2 Ebenen immer noch das radiologische Standardverfahren für die initiale Bildgebung. Bis vor wenigen Jahren waren das konventionelle Röntgen, die Arthrographie und Skelettszintigraphie die einzigen bildgebenden Verfahren zum Abklären einer Hüftaffektion.

Heutzutage kann der muskuloskelettal tätige Kliniker mit der Sonographie, der Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT) aus mehreren weiteren bzw. verbesserten Modalitäten der radiologischen Diagnostik wählen.

In diesem Kapitel sollen die aufgezählten radiologischen Untersuchungstechniken kurz vorgestellt und mit einigen Beispielen illustriert werden. Damit soll eine Entscheidungsgrundlage für diagnostische Möglichkeiten, Indikationsstellung und Wertigkeit der einzelnen bildgebenden Methoden dargeboten werden. Ein möglichst effizienter Abklärungsgang mit gezieltem Einsatz der radiologischen Mittel ermöglicht einerseits eine schonendere Abklärung des Patienten und andererseits im Rahmen des gesundheitspolitischen Umfelds eine kostengünstigere Diagnostik. Mittels verantwortungsbewusster Auswahl und Einsatz der diagnostischen Mittel soll rasch eine Diagnose gestellt werden können, damit der behandelnde Arzt mit seinem Patienten möglichst passende Behandlungsstrategien finden und diskutieren kann.

Konventionelle Radiologie

Die konventionellen Röntgenaufnahmen gelten trotz zahlreicher neuerer Verfahren auch heute noch als die Standarduntersuchung für die initiale Bildgebung. Konventionelle Röntgenbilder sind Summationsbilder, bei denen alle vom Röntgenstrahl durchdrungenen Strukturen auf einem Film zweidimensional erfasst werden. Um eine Zuordnung im dreidimensionalen Raum zu ermöglichen, muss eine zweite Aufnahme senkrecht zur Strahlenrichtung der ersten Aufnahme akquiriert werden. Dadurch wird die Superposition eliminiert und die räumliche Zuordnung der Strukturen und pathologischen Befunde erst möglich. Korrekte Expositionsdaten und Positionierung sind bedeutende aufnahmetechnische Voraussetzungen.

Die Bildgebung beruht physikalisch auf der unterschiedlichen Strahlenabsorption der einzelnen Strukturen. Dabei schwächen Gewebe mit hoher Absorption wie Knochen oder Metallimplantate den Röntgenstrahl stark und werden daher auf dem Film hell dargestellt. Am anderen Ende der Skala befindet sich Luft, welche den Röntgenstrahl fast gar nicht abschwächt und deshalb auf dem Film schwarz zur Darstellung kommt. Dazwischen liegen Weichteile und Fett, wobei die Weichteile als wasseräquivalente Strukturen etwas stärker abgeschwächt werden und deshalb auf dem Röntgenfilm heller erscheinen. Eine systematische Analyse in der Skelettröntgendiagnostik umfasst nach Berücksichtigung von Alter und Geschlecht des Patienten sowie Untersuchungsdatum eine Beurteilung der ,
* Weichteile ,
* Knochenstruktur (Periostreaktion, Deformation des Knochens an und für sich) ,
* ,Kortikalis ,
* Spongiosa ,
* Lokalisation von Läsionen (Epi-/Meta- oder Diaphyse, zentral oder exzentrisch) ,
* Anzahl der Läsionen

Standardprojektionen

Becken a.–p. und Hüfte a.–p., ventrodorsal

Diese Aufnahmen gelten als Standardeinstellungen für die Abklärung von Becken/Hüfte (. Abb. 3.1). Sie werden für die meisten Pathologien und folgende Indikationen eingesetzt: Frakturen, degenerative Gelenkerkrankungen, Tumoren, entzündliche Gelenkaffektionen.

Technik ,

- Becken a.–p.: Rückenlage. Beine wenn möglich leicht nach innen rotiert bis Patella frontalisiert, die Großzehen berühren sich. Geräteeinstellung: Kassettenrand 2 cm oberhalb der Darmbeinschaufel. Zentralstrahl senkrecht auf Objekt und Kassettenmitte. Bei orthopädischen Patienten häufig im Stehen: Patient steht aufrecht mit Rücken an Buckywand. Beine in 20° Innenrotation und Großzehenspitzen berühren sich. Geräteeinstellung wie bei der liegenden Aufnahme.

- Hüfte a.–p.: Der Patient liegt in Rückenlage auf dem Untersuchungstisch. Das aufzunehmende Bein liegt gestreckt und parallel zur Körperlängsachse in leichter Innenrotation. Geräteeinstellung: Kranialer Kassettenrand liegt proximal der Spina iliaca anterior superior, Zentralstrahl 3 Querfinger unter der Verbindungslinie von Spina iliaca anterior superior und Symphysenoberkante