SPACE 2013 - Das aktuelle Raumfahrtjahr mit Chronik 2012

von: Eugen Reichl, , Thomas Krieger, Heimo Gnilka

Verein zur Förderung der Raumfahrt, 2013

ISBN: 9783944819044 , 294 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 6,99 EUR

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SPACE 2013 - Das aktuelle Raumfahrtjahr mit Chronik 2012


 

VON DER RIESEN-EISHÖHLE ZU DEN SIEBEN SCHWESTERN
Beginnen wir mit ein paar Fakten: Der Mars verfügt über etwa elf Prozent der Erdmasse. Ein Astronaut bringt auf seiner Oberfläche nur 38
Prozent seines irdischen Gewichtes auf die Waage. Die Oberfläche des Roten Planeten ist so groß, wie die aller Landmassen der Erde zusammen. Ein Tag auf dem Mars dauert 24 Stunden und 37 Minuten und er hat, verglichen mit den Bedingungen auf allen anderen Planeten und großen Monden des Sonnensystems, bedeutende klimatische und geo-
logische Ähnlichkeiten mit unserem Heimatplaneten. Es gibt, hier wie da, Wolken, Wetter und Niederschläge. Es gibt Vulkane und Flusstäler. Und es gibt ziemlich viel Wasser. Stark salzhaltig und hart gefroren wie Granit, aber immerhin.
Die Durchschnittstemperatur auf dem Mars beträgt -63 °C. Verglichen damit ist die Durchschnittstemperatur der winterlichen Antarktis auf der Erde geradezu tropisch. Sein Magnetfeld ist viel zu schwach, um uns auf seiner Oberfläche vor der schweren Partikelstrahlung der Sonne und der interstellaren kosmischen Strahlung zu schützen und die Luft ist so dünn, wie auf der Erde in 30 Kilometern Höhe. Was aber auch schon egal ist, denn sie wäre auch dann nicht atembar, wenn sie dichter wäre. Unser Körper mag nun mal kein Gemisch aus Kohlendioxid und Argon.
Kurz und gut: Bei aller Erdähnlichkeit kann man die Bedingungen auf dem Mars durchaus mit dem Prädikat "Besonders anspruchsvoll" beschreiben. Trotzdem wollen die Menschen dorthin. Aus vielen Gründen. Angefangen von der "Herausforderung", also dem menschlichen "Sportsgeist", über mögliche wirtschaftliche Aspekte, denn der Mars könnte dereinst als "Absprungbasis" des künftigen Rohstoff-Abbaus auf den Asteroiden dienen, bis zum aus heutiger Sicht wichtigsten Punkt von allen: der Frage, ob es Leben im Weltall auch außerhalb der Erde gibt. Die Klärung dieses kosmologischen Grundproblems dominiert gegenwärtig unsere Aktivitäten auf dem Roten Planeten. Und das nicht zu Unrecht, denn soviel haben wir schon herausgefunden: In seiner Frühgeschichte herrschten auf dem Mars - im Gegensatz zu heute - durchaus lebensfreundliche Bedingungen. Um gerade über diesen letzten und vielleicht wichtigsten Aspekt Klarheit zu bekommen, wird es nicht genügen, Roboter zum Mars zu senden. Da müssen wir schon selber hin. Und um ein wenig das Gefühl über das "Wie" und "Wo" zu bekommen werfen wir jetzt einfach einen Blick in die Zukunft. Wir schreiben den 10. Januar 2034.
10. Januar 2034
Seit der Landung der "Zhèng Hé" am Fuße des Vulkans Arsia Mons sind gut zwei Wochen vergangen. Die "Post Landing Deltas", wie es in der Sprache der Internationalen Besatzung des Schiffes für die Abarbeitung der Tätigkeiten nach der Landung heißt, sind soweit erledigt, dass sich die Crew auf den Weg zu einer ersten Expedition machen kann.
Chinas nationale Raumfahrtbehörde hatte das Zielgebiet bereits in der Euphorie nach dem Erfolg der ersten Chinesischen Mars-Landesonde "Yinghuo-3" im Rahmen eines internationalen Fach-Symposiums festgelegt. Auf demselben Kongress war der Beschluss gefasst worden, das günstige Startfenster im April des Jahres 2033 für eine bemannte Expedition zu nutzen...
Die ganze Leseprobe finden Sie auf www.space-jahrbuch.de