Betriebsstättenplanung und Ergonomie - Planung von Arbeitssystemen

von: Reinhard Koether, Bernhard Kurz, Uwe A. Seidel

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2010

ISBN: 9783446425989 , 406 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 23,99 EUR

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Betriebsstättenplanung und Ergonomie - Planung von Arbeitssystemen


 

3 Standortplanung (S. 34-35)

In dieWahl des Betriebsstandortes gehen soziale, strukturpolitische, wirtschaftliche und logistische Faktoren ein. Da diese Entscheidung langfristig wirksamist, darf nicht nur die gegenwärtige Situation berücksichtigt werden, sondern es muss auch die zukünftige Entwicklung abgeschätzt werden. Die Aufgabe der Standortplanung ist auch auf die betriebsinterne Auswahl eines Standorts für eine Abteilung übertragbar.

3.1 Standortfaktoren


Standortfaktoren sind die Kriterien und Eigenschaften, die bei der Auswahl eines geeigneten Standorts für die Betriebsstätte beachtet werden müssen. Diese Faktoren gelten global im internationalen Vergleich, regional und auch lokal.

Die Haupt-Standortfaktoren sind die Nähe

• zu Kunden
• zu Arbeitskräften oder
• zu Lieferanten und Dienstleistern.

Diese Hauptfaktoren sind die wesentlichen Motivatoren, einen Standort für eine Betriebsstätte zu suchen. So hat z. B. die Kundennähe die Automobilfirmen BMW und Mercedes- Benz veranlasst, eigene Werke im größten Automarkt der Welt, in den USA, zu bauen. Ebenso siedeln sich Zulieferbetriebe der Autoindustrie in der Nähe der Endmontagewerke an, um ihre Kunden just in time (JIT) beliefern zu können.

Die Nachbarschaft zur Universität und zur Max-Planck-Gesellschaft begünstigt den Standort Martinsried bei München, an dem sich viele Biotechnologiefirmen ansiedeln. Qualifiziertes Personal kann von diesen Forschungseinrichtungen übernommen werden. Gleichzeitig stehen diese Einrichtungen mit ihren Laboren auch als Dienstleister zur Verfügung, um bei der Entwicklung innovativer Produkte mitzuwirken. Diese Hauptfaktoren können teilweise durch Verkehrs- und Kommunikationswege ersetzt werden. Die klassischen Standorte der Stahlindustrie im Ruhrgebiet entstanden durch die Nähe zu Kohle und Erz (Nähe zu Lieferanten). Durch billige Importkohle und Importerze sind Lieferanten jetzt weit entfernt; trotzdem bleiben die Standorte erhalten, weil Seetransport und Wasserstraßen billige Transporte bis Duisburg ermöglichen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen können schließlich den Wettbewerb zwischen Standorten entscheiden. Dazu zählen z. B.
• die politische Stabilität, d. h. die Bedeutung und Einhaltung von Gesetzen
• Eigentumsrecht
• Handels- und Zollrecht
• Steuergesetze
• Fördermaßnahmen und Subventionen.