Das Bild Griechenlands zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung

von: Denise Busch

Frank & Timme, 2005

ISBN: 9783865960399 , 204 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 19,99 EUR

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Das Bild Griechenlands zwischen Fremd- und Selbstwahrnehmung


 

EMPIRISCHER TEIL (S. 73-74)

9 Methodik

9.1 Forschungsfragen


Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, das in der Presseberichterstattung über die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen bestehende Griechenlandbild darzustellen und zu analysieren. Dabei sollen sowohl das deutsche Fremdbild Griechenlands als auch das griechische Selbstbild ermittelt werden. Die zentrale Forschungsfrage dieser Arbeit lautet daher:

Welches Medienimage besitzt Griechenland in der deutschen und in der griechischen Presseberichterstattung über die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen?

Dieser Frage wird anhand einer Inhaltsanalyse deutscher und griechischer Pressemedien nachgegangen. Dabei ist nicht nur die Erhebung von Teilelementen des Griechenlandbildes wie z.B. Stereotypen sinnvoll. Auch die Struktur der Berichterstattung ermöglicht Rückschlüsse auf den Aufbau des nationalen Bildes. So kann beispielsweise analysiert werden, ob die von den Zeitungen genutzten Informationsquellen das mediale Griechenlandimage unterschiedlich prägen. Einen Schwerpunkt bildet der Vergleich der von den einzelnen Medien entworfenen Bilder. Jedes Medium konstruiert entsprechend seiner redaktionellen Linie seine eigene mediale Realität und folglich auch sein eigenes Griechenlandbild. Es ist daher zu vermuten, dass nicht nur ein mediales Selbstbild bzw. Fremdbild existiert, sondern für jedes Medium ein eigenes.

Um dem nachzugehen, werden als Untersuchungsmaterial unterschiedliche Pressemedien ausgewählt, die Kriterien hierzu sind in Kapitel 9.2 näher beschrieben. Sollten Unterschiede zwischen den Selbstbildern und den Fremdbildern Griechenlands erkennbar sein, wird versucht, diese unter Bezug auf die Nachrichtenauswahltheorien und im Falle der deutschen Medien auf die Strukturmerkmale der Auslandsberichterstattung zu erklären. Es ist außerdem ein Ziel, Aussagen über den Wirklichkeitsgrad der entworfenen Griechenlandbilder zu treffen. Aufschluss hierüber geben nach der Theorie des Rekonstruktivismus Übereinstimmungen und Differenzen der Konstruktionen. Übereinstimmungen lassen dabei einen hohen Wirklichkeitsgrad vermuten, Differenzen einen niedrigen.

Im Zentrum des Interesses steht des Weiteren die Frage, ob Teile der Tiefenstruktur des Griechenlandbildes im medialen Griechenlandbild während der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 erkennbar sind. Zur Beantwortung der Frage werden die Ergebnisse der Inhaltsanalyse mit den in der Darstellung der historischen Entwicklung des Griechenlandbildes gefundenen Bildelementen gegenübergestellt und nach Parallelen gesucht.

9.2 Auswahl des Untersuchungsmaterials

Wie in den Forschungsfragen deutlich geworden ist, soll die Presseberichterstattung in Deutschland und Griechenland bezüglich der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen untersucht werden. Da aus forschungsökonomischen Gründen nicht die gesamte Presse analysierbar ist, muss man hier eine Auswahl treffen. Für die deutsche Presse fiel die Wahl auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), auf den Spiegel und auf die BILD. Alle drei verbreiten ihre Produkte überregional156 und haben eine hohe Auflagenzahl, was ihnen eine hohe Reichweite garantiert. Gleichzeitig stellen sie unterschiedliche Genres dar und bedienen unterschiedliche Leserschaften, weshalb sich hier Differenzen in der Darstellung Griechenlands vermuten lassen. Die FAZ und der Spiegel sind zwar beide überregionale Qualitätszeitungen, doch ergeben sich für die FAZ als Tageszeitung andere Möglichkeiten der Berichterstattung als für den Spiegel als Wochenzeitung. Während erstere tagesaktuell und in einem breiteren Nachrichtenstrom berichtet, setzt der Spiegel inhaltliche Schwerpunkte und vertieft diese in analyse- und meinungsorientierender Weise.