Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch - Unerhört wissenschaftliche Erklärungen

von: Harald Lesch

Knaus, 2010

ISBN: 9783641041533 , 224 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 6,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Der Außerirdische ist auch nur ein Mensch - Unerhört wissenschaftliche Erklärungen


 

Der Mann hat Zeit (S. 29-30)

Evolution


Es geht hier nur um die biologische Evolution und darum, was eigentlich das Ziel der Evolution ist. Die Antwort ist ganz einfach: Die Evolution hat kein Ziel! Wer hätte das gedacht? Sie hat keine Zielscheibe, auf die sie ihren Pfeil schießt, also eine neue Art von irgendeinem Organismus, den sie hervorbringen will, nein, die Evolution schießt einfach los. Schießt einfach den Pfeil ab. Und damit in gewisser Weise den Vogel. Oder kennen Sie jemanden, der geschätzte 4000 Millionen Jahre an irgendetwas herumdoktert (damals waren es noch Einzeller) und immer noch nicht weiß, was daraus werden soll?

Das würde heutzutage ja kein Projektleiter mehr mitmachen. Es sei denn, Sie arbeiten bei der Kirche. Die tut sich da etwas leichter und verweist darauf, dass wir nicht etwa das zufällige Produkt der Evolution seien (wobei die Produkteinführung wirklich sehrlange gedauert hat), sondern vielmehr die Frucht eines Gedankens Gottes. Der Mann hat Zeit. Die Wissenschaft nicht, und deswegen sieht sie die Sache etwas anders. Jedenfalls: Wenn der einfach so abgeschossene Pfeil irgendwo getroffen hat, nämlich in der Gegenwart, dann malt die Evolution gewissermaßen um die Stelle, wo der Pfeil eingeschlagen ist, Kreise. Auf diese Art und Weise entwickelt sich nach relativ kurzer Zeit eine Zielscheibe - und zwar von ganz alleine.

Die war nicht vorher da, sondern der Pfeil ist einfach losgeschossen worden und die Kreise, die da gezogen wurden, symbolisieren gewissermaßen die Anpassung dieses neuen Organismus an die Umwelt. Das heißt, die Evolution ist im Grunde ein Selbstüberprüfungsverfahren. Sie findet im Nachhinein heraus, ob das, was sie vorher getan hat, auch gut war. Und wenn das nicht der Fall ist, lässt sie den Organismus mir nichts, dir nichts am ausgestreckten Arm verhungern. Oder passt ihn an die veränderte Umwelt an. Und wir merken im Zweifelsfall gar nicht, welche gefährlichen Raubdinosaurier sich hinter der harmlosen Maskerade von Federvieh landauf, landab in den Hühnerställen zusammengerottet haben.

Na ja, sei’s drum. Also eigentlich müssten wir es ja genauso machen wie die Evolution. Wenn wir richtig clever wären, dann würden wir uns immer, wenn wir etwas getan haben, im Nachhinein fragen, ob denn das, was wir da gemacht haben, tatsächlich zu dem Ziel geworden ist, das wir erreichen wollten. Reflexion eben.Die Evolution tut das und denkt gewissermaßen immer mal wieder über sich selbst nach. Trotzdem ist sie ziellos. Das heißt nicht, dass sie sinnlos wäre.