Design for Six Sigma umsetzen

von: Achim Schmidt, Thomas Konert

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2010

ISBN: 9783446424715 , 132 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 7,99 EUR

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Design for Six Sigma umsetzen


 

4 Implementierung (S. 94-95)

Die Implementierung von Design for Six Sigma in Unternehmen ist nicht mit der Implementierung von klassischem Six Sigma zu vergleichen.
Zum heutigen Zeitpunkt wenden Unternehmen häufig einzelne DFSS-Tools an oder führen Teiloptimierungen im Rahmen eine Entwicklung mittels DFSS-Projekten durch. Jedoch fehlt vielen Unternehmen der Weg, DFSS mit seinen mächtigen Vorteilen ganzheitlich umzusetzen, somit wird DFSS meist nicht in vollem Umfang wirksam.
In diesem Kapitel wird ein Weg aufgezeigt, wie ein Unternehmen DFSS implementieren bzw. integrieren kann und damit die Produkt- und Prozessqualität signifikant und nachhaltig verbessert. Die Beschreibung dieses Weges basiert auf einer Reihe von Beispielen und Erfahrungen und steht in engem Bezug zu Kapitel 3.


4.1 Voraussetzungen

Es gibt eine Reihe grundsätzlicher Voraussetzungen für die DFSS-Implementierung. Diese müssen zwingend erfüllt werden, andernfalls ist eine DFSS-Implementierung von Anfang an zum Scheitern bestimmt.


4.1.1 Klassisches Six Sigma

Idealerweise sollte vor einer DFSS-Implementierung bereits das klassische Six Sigma erfolgreich im Unternehmen eingesetzt werden. Das notwendige Basis-Know-how ist dann vorhanden, denn Six-Sigma-Methoden decken bereits ca. 60 bis 70 % der DFSS-Methoden ab.

Durch eine klassische Six-Sigma-Initiative ist auch ein hoher Verbreitungsgrad gesichert, da die verschiedenen Six- Sigma-Rollen (Champion, Black Belt, Green Belt, Yellow Belt usw.) sich durch alle Unternehmensebenen ziehen. In der Regel gibt es auch bereits nachweisbare Erfolge, welche eine Akzeptanz für diese Six-Sigma-Methoden liefert. Damit wird der Einstieg in die Entwicklung erleichtert. Bereits ausgebildete und erfahrene Black Belts (BB) können relativ schnell zu DFSS BB weiterentwickelt werden.

4.1.2 Top-down statt bottom-up

Das Management muss „top-down“ die Entscheidung für DFSS treffen und leben. Es klingt immer wieder überholt und abgedroschen, ist aber essenziell. Die Aufgabe des Managements ist es, seine Visionen im gesamten Unternehmen zu verbreiten und mit allen Mitarbeitern auf allen Ebenen zu verbinden und somit den Weg für diese substanzielle Veränderung im Unternehmen zu ebnen. Um den Erfolg zu garantieren, wird das gesamte Unternehmen benötigt – nicht nur die Entwicklung. Die Entwicklung hat Schnittstellen zu allen anderen Unternehmensbereichen. Alle Bereiche, wie Qualität, Fertigung, Controlling, Einkauf usw., sind Bestandteil eines Entwicklungsprojektes. Wenn diese Bereiche nicht involviert werden, werden dort auch die Sprache und die Vorgehensweise von DFSS nicht verstanden und damit nicht umgesetzt.