Entdecke die Macht der Sprache - Was wir wirklich sagen, wenn wir sprechen

von: Martina Pletsch-Betancourt, Joachim Schaffer-Suchomel

mvg Verlag, 2012

ISBN: 9783864153235 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 12,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Entdecke die Macht der Sprache - Was wir wirklich sagen, wenn wir sprechen


 

Kapitel 1:
Unsere Energie entscheidet über Gefühle der Macht oder der Ohnmacht


Leitfragen zu Kapitel 1

  • Welche Bedeutung hat Energie für unser Leben?
  • Wie können wir Energie erzeugen?
  • Wie können wir Energie für Glück und Erfolg nutzen?

 

Das griechische en-érgia bedeutet wirkende Kraft. Im übertragenen Sinn meint es laut Duden Spannkraft und Tatkraft. Unsere Wirklichkeit hängt von unserer Tatkraft, unseren Taten und deren Wirkkraft ab. Viel und gute Energie bringt uns in gute Stimmung, versetzt uns möglicherweise sogar, weil wir unsere Möglichkeiten sehen, in Hochstimmung. In ihr erahnen oder sehen wir unsere Bestimmung. Mit diesen Bildern können wir tat-sächlich unseren ureigenen Weg gehen, statt in die Fußstapfen des Vaters, der Mutter oder von Menschen zu treten, mit denen wir uns vergleichen oder die wir zum Idol erheben. In der Hochstimmung, auf dem Höhepunkt der guten Gefühle zweier Menschen, kann sogar neues Leben entstehen. Denn »Gott ruht im Stein, schläft in der Pflanze, träumt im Tier und erwacht im Menschen« (Rabindranath Tagore, 1861–1941).

Entwicklung braucht Energie, gleich, ob eine Pflanze weiterwachsen oder ein Heranwachsender seine Persönlichkeit entwickeln soll. Die Pflanze gedeiht mit Wasser und vielleicht Dünger, die Persönlichkeit benötigt für ihre Entwicklung geistige Nahrung, beispielsweise gute Vorbilder und eine positive Vorstellung vom Leben. Von der Grundeinstellung hängt es ab, wie viel Lebensessenz – Wirkstoffe aus Nahrungsmitteln sowie geistige Essenzen aus schönen Momenten – wir aufzunehmen vermögen. Ängste und Sorgen mindern die Aufnahmefähigkeit. Prentice Mulford beschreibt dies folgendermaßen in »Meisterschaft des Lebens«: »Würde die Rose mit ihrer beschränkten Intelligenz von der Furcht beunruhigt und geplagt, die Sonne könnte morgen nicht scheinen oder es gäbe kein Wasser mehr oder kein Geld im Haus oder keine Kartoffeln im Keller – sie wäre gewiss eine niedergeschlagene, hilflos und verlassen dreinblickende Blume. Sie würde die Kraft, die sie zum Einsammeln und Aufnehmen jener Elemente verbraucht, die ihr nötig sind, um eine Rose zu werden, in Angst und Ängstlichkeit verbrauchen. Wie nun die unbeschwerte, ungeängstigte und sorglose Rose die Kraft aufnimmt, um zu wachsen und sich aus den Elementen um sich herum in Schönheit zu kleiden, so nimmt auch der sorglose, ungeängstigte Menschengeist tausendfach mehr davon auf, was ihm zur Ausführung seiner Pläne nötig ist und ihm zu seinem Glück verhilft.«2

Energie ist eine Grundlage für Glück


Um glücklich zu sein, brauchen wir ebenfalls Energie, natürlich auch gute Nahrung, vor allem aber gute Freunde und schöne gedankliche Bilder. Der griechische Philosoph Epiktet drückte das so aus: »Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich.« Positiv auf Menschen und Situationen eingestimmt zu sein bringt Energie und gibt uns auch in scheinbar negativen Situationen das Vertrauen, dass am Ende alles gut ist. Denn: »Ist es nicht gut, dann ist es noch nicht zu Ende«, besagt ein Sinnspruch. Dieses Feintuning bringt uns direkt zu Fortuna, der Glücksgöttin: Das, was gerade den Ton angibt und unser Leben bestimmt, beschert uns gutes Schicksal und Glück. Beide Begriffe, Schicksal und Glück, gehen auf das lateinische fortuna zurück. Mit Fortuna sind wir voller Energie, fühlen uns stark, einfach »fortissimo« und sind verbunden mit una, der Einheit.

Mit viel Energie erleben wir Hochgefühle, mit sinkendem Energiepegel wächst unsere Angst, und wir beginnen, Unglück anzuziehen. »Ein Unglück kommt selten allein«, so der Volksmund. Eckart von Hirschhausen nahm die Umkehrung dieser Weisheit zum Titel seines Buches: »Glück kommt selten allein«, ein gutes Beispiel für positives Denken. Das entspricht dem Gesetz der Anziehung, das wir auch vom Magnetismus kennen: Plötzlich macht es »klack«, und die Magnete hängen aneinander, weil das Kraftfeld groß genug war. Wenn wir uns über eine Balustrade beugen und den Kipppunkt erreichen, ist der freie Fall nicht mehr zu verhindern. Sind wir stark positioniert, zieht das wiederum Gleiches an: »Gleich und Gleich gesellt sich gern.«

Energie ist eine Grundlage für Erfolg


Auch Erfolg braucht Energie. Mit hoher Energie ziehen wir Menschen an, gewinnen Geschäftspartner und Kunden, sind gut in Service und Verkauf. Erfolg ist die Folge! Mit niedriger Energie bleiben die Kunden und die Aufträge aus. Stattdessen tauchen immer mehr Menschen mit negativen Einstellungen auf, weil wir den Misserfolg anziehen.

Wieder wirkt das Gesetz der Anziehung, wie es schon von dem Evangelisten Matthäus formuliert wurde: »[...] wer da hat, dem wird gegeben werden […]; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen.«

Die Begeisterung gehört zu den größten energetischen Ressourcen: »Begeisterung ist alles! Gib einem Menschen alle Gaben der Erde und nimm ihm die Fähigkeit der Begeisterung, und du verdammst ihn zum ewigen Tod.« (Adolf von Wilbrandt). Begeisterung entsteht, indem wir unseren Geist in ein Projekt geben. Die Energie der Begeisterung gleicht einem Feuer: Wir brennen für eine Sache. Erfüllt sich die Sehnsucht nicht, so drohen wir unter Umständen zu verbrennen. In dieser Vorhölle fühlen wir uns schmächtig statt mächtig, bis wir schließlich aufs Neue entbrennen: für Menschen, Ideen und Projekte. Verlieren wir unsere Begeisterung, laufen wir Gefahr, stellvertretend unseren Körper zu entzünden: Ob Hals, Ohren, Brust – kein Körperteil und kein Organ bleibt von Entzündungen verschont. Genügt der Körper zur Projektion nicht, entzünden die Mächtigen dieser Erde Raketen.

Ohne Begeisterung, ohne »Burn-in« – das Brennen in uns und für etwas –, entsteht Burnout. Wir fühlen uns ausgebrannt. Sind wir er-schöpft, sollten wir wieder schöpfen gehen, d. h. uns erneut begeistern. Doch »Begeisterung ohne Wissen ist wie Rennen in der Dunkelheit«, besagt ein Sprichwort. Begeisterung braucht eine gute Absicht, eine klare Vorstellung und einen konkreten Plan, damit sie in einem passenden Rahmen bewahrt bleibt und letztlich in einem erfolgreichen Projekt für alle sichtbar wird.

Ein niedriges Energieniveau führt zu Misserfolg. Was bei Häusern gut ist, führt beim Menschen zum Problem. Wir kämpfen um Energie, wir wollen Energie kriegen. Verfügen wir über zu wenig Energie, kommt es zum Streit, in dem die blockierte Energie freigesetzt wird. Schlimmstenfalls entsteht Krieg: Krieg mit dem Partner, den Kollegen oder, wenn sich ein ganzes Volk über einen längeren Zeitraum ohne Hoffnung auf Besserung in niedriger Energie befindet, zum Krieg zwischen Staaten und Völkern, der wellenartig die ganze Welt erfasst. Krieg scheint ansteckend zu sein wie eine Grippewelle. Auf dem niedrigsten Punkt der Energie wird gemordet und sexuell missbraucht. In der Kinderpornografie bemächtigen sich Erwachsene der Reinheit von Kindern. Sie stehlen Lebensenergie und zerstören Leben. Auch beim Morden wird die Energie des Gemordeten geraubt. In einem Zustand niedriger Energie werden wir nicht alle gleich zu Mördern oder Vergewaltigern, sondern fallen allmählich in eine gedämpfte Stimmung mit trübsinnigen Gedanken. Unsere Sinne sind vernebelt, wir fühlen uns sinnlos, sind schwermütig und finden nur schwer zu unserem Mut zurück.

Es gibt auch Wesenstypen, die an einem Zuviel an Energie leiden, beispielsweise die sogenannten Ritalinkinder. Sie werden nicht nur auf ein pharmazeutisches Mittel reduziert, sondern fungieren auch noch als Werbeträger des Mittels. Der Energieüberschuss dieser Menschen kann leider nicht in ein Netz eingespeist werden, damit der Betroffene in Niedrigenergiezeiten darauf zurückgreifen könnte. Weil Zeit, Geist und Sachverstand fehlen, mit diesen Kindern gut umzugehen, greifen Ärzte, Psychologen und Therapeuten häufig auf Ritalin zurück. Der übermäßige Energiezufluss wird gestoppt. Das Kind wird wieder händelbar. Seine Entwicklung allerdings bleibt gestört.

Das Problem eines Überschusses an Energie finden wir auch in der Manie. Bestimmte Filter, die die Energie in vernünftigen Bahnen halten, sind defekt. Der Manische ist euphorisch, wenn er glaubt, alles sei möglich, und er fällt in das tiefe Loch der Depression, sobald er denkt, dass ihm nichts gelingt. Überschießende Energie zeigt sich oft destruktiv. Meist können die Betroffenen sie nicht nutzen, eben weil die Energie überschießt und verpufft.

Ritalin, Manie und Depression sind nur die Spitzen des Problems. Jeder kennt das Phänomen: Man startet energiegeladen mit einer guten Idee und fällt beim geringsten Widerstand in Antriebslosigkeit oder kommt vor lauter Überschwänglichkeit und Ungeduld gar nicht erst in die Gänge. Letztlich erschöpfen sich Menschen mit einem Zuviel an Energie. Für sie gilt es, diese in sinnvolle Projekte fließen zu lassen. Menschen, die zu wenig Energie haben, sind hingegen schnell erschöpft. Sie müssten wieder Energie tanken.

Der Mensch ist eine lebende Energiefabrik


Wir Menschen verfügen über eine eigene Energiefabrik. Doch bei den meisten bleiben die Fabriktore für immer geschlossen. Viele erkennen sich nicht als Fabrikdirektor und...