Sanitäranlagen selbst reparieren - Leicht gemacht, Geld und Ärger gespart!

von: Bo Hanus

Franzis, 2009

ISBN: 9783772336805 , 128 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 9,99 EUR

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Sanitäranlagen selbst reparieren - Leicht gemacht, Geld und Ärger gespart!


 

Reparaturen an „tiefhängenden" Spülkästen (S. 55-56)

Unter die Bezeichnung „tiefhängende Spülkästen" fallen alle Spülkästen, die nicht oben nahe der Decke, sondern unten, hinter der WC-Schüssel installiert sind. Im Vergleich zu den herkömmlichen Spülkästen haben „tiefhängende" Spülkästen den Vorteil, dass alle ihre Bauteile ziemlich leicht zugänglich und somit auch leicht demontierbar sind. Defekte, die bei diesen Geräten auftreten, unterscheiden sich nicht von denen, die bereits im Zusammenhang mit den vorhergehenden „hochhängenden Spülkästen" auf S. 44 bis 49 erläutert wurden: Entweder funktioniert die Mechanik des Spülkastens nicht zufriedenstellend oder aus dem Spülkasten rinnt quasi ununterbrochen Wasser. Die Ursache der meisten Defekte liegt darin, dass die Dichtungen oder diverse bewegliche Bauteile zu stark verschmutzt oder verkalkt sind.

Oft stuft man es als einen Defekt gar nicht so richtig ein, wenn in die WCSchüssel aus dem Spülkasten ständig ein kaum sichtbares Wasser-Rinnsal hineinläuft. Dabei kann sich dadurch der Wasserverbrauch leicht bis um etwa 100 Liter pro 24 Stunden bzw. bis um einen Kubikmeter Wasser in zehn Tagen erhöhen. Da ist sicherlich eine schnelle Reparatur nötig. Möchten Sie eine solche Reparatur vorerst nur schnell und gezielt erledigen, kann Ihnen bei der Lokalisierung des Defektes folgende Beobachtung des Verhaltens der „Blasenschwäche" Ihres Spülkastens helfen: Betätigen Sie die Spülung und beobachten Sie, wie danach das Wasser in die WCSchüssel nachläuft: Einige Sekunden lang nach dem Durchspülen fließt noch das restliche Wasser aus dem Wasserzulauf heraus, das Rinnsal wird anschließend aber zunehmend schwächer und ist schließlich nicht mehr sichtbar, wenn die Ablaufdichtung (Gummidichtung B) intakt ist. Der Defekt müsste in dem Fall bei einem schlecht dichtenden Zulaufsventil liegen (Gummidichtung A).

Ist dem so, dann wird das Rinnsal in dem Moment wieder zurückkehren, in dem das Nachfüllen des Spülkastens hörbar aufgehört hat, bzw. wenn es eventuell nur noch als ein leises Zischen wahrnehmbar ist. Da sich bei einem undichten Zulaufsventil der Spülkasten weiterhin mit Wasser füllt, läuft das Wasser durch den Spülkasten-Überlauf in die WC-Schüssel hinein. Ist nicht das Zulaufsventil, sondern die Ablaufdichtung undicht, erkennen Sie das daran, dass das dünne Rinnsal ununterbrochen auch nach der Betätigung der Spülung während des hörbaren Nachfüllens des Spülkastens weiter läuft. Wie bereits erklärt wurde, gibt es bei allen Spülkästen nur zwei Vorrichtungen (die Zulauf-Vorrichtung und die Ablauf-Vorrichtung), aus denen sich der ganze Mechanismus zusammensetzt.

In den meisten Fällen wird nur eine von diesen beiden Vorrichtungen bzw. eine der beiden Dichtungen ihre Aufgabe nicht zufriedenstellend erfüllen – was die Suche nach der Ursache erleichtert. Erfahrungsgemäß gehen die eigentlichen Gummidichtungen einer WC-Spülung nur sehr selten kaputt (mit Ausnahme von sehr alten Spülungen). Meistens werden sie im Laufe der Zeit nur durch eine stärkere Verunreinigung oder Verkalkung undicht. Daher werden Sie bei einer solchen Reparatur nur in den seltensten Fällen eine neue Dichtung benötigen. Sie brauchen nur die bestehende Gummidichtung, sowie auch alle für das Dichten zuständigen Konstruktionsteile zu säubern (bei Bedarf auch entkalken). Wenn Sie sich dafür die notwendige Zeit nehmen können, lohnt es sich, wenn Sie bei einer solchen „erzwungenen" Gelegenheit gleich alle inneren Bauteile der Spülung herausnehmen und reinigen. Wir zeigen Ihnen an einem konkreten Beispiel auf der folgenden Seite, wie Sie dabei Schritt für Schritt vorgehen können.