Schimmelpilze in Wohngebäuden - Ursachen, Vermeidung und Bekämpfung

Schimmelpilze in Wohngebäuden - Ursachen, Vermeidung und Bekämpfung

von: Peter Rauch

Ingenieurbüro für Arbeitsgestaltung und Baubiologie, 2003

ISBN: 9783000129469 , 92 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 9,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Schimmelpilze in Wohngebäuden - Ursachen, Vermeidung und Bekämpfung


 

5.Pilze als Erreger von Krankheiten bei Menschen und Tiere (S. 11-12)

5.1.Allgemein

Krankheiten, hervorgerufen durch Pilze, sind bei den Pflanzen gänzlich anders als bei den Menschen und höheren tierischen Organismus. Aber auch hierbei ergeben sich dennoch manche Übereinstimmungen, welcher durch die parasitäre heterotrophe Ernährungsweise hervorgerufen wird.

Je nach Art des Schadenbildes kann unterschieden werden:

Mykose
Mykotoxikose
Mycetismus
Allergose

In feuchten (unter Umständen) mit Schimmelpilz befallene Gebäude werden Sick-building- Symptomatiken wie Ausschläge, Juckreiz, Nasenbluten, Husten und Kopfschmerzen /35/ ebenso werden Magen-Darm-Probleme und ZNS-Symptomatiken ( Schwindel, Übelkeit, Konzentrationsschwächen, Müdigkeit) geschildert.

Die gesundheitlichen Auswirkungen werden hier kurz zusammengefaßt und in den Nachfolgepunkten ausführlicher erläutert.

- allergene Wirkung
Der Dosis-Wirkungszusammenhang ist in diesem Fall sehr komplex. Er hängt u.a. von der individuellen Prädisposition (empfänglich für eine Krankheit) sowie vom allergenen Potential der Schimmelpilzsporen ab. Bei Sensibilisierungen richtet sich das auftreten allergischer Reaktionen nach dem Grad der Sensibilisierung, der Membranfunktion von Haut und Schleimhäuten und der Allergendosis pro Fläche. Ca. 5% der Bevölkerung der BRD sind sensibel gegen Schimmelpilze.

- toxische Wirkung
Die Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen (z.B. Mykotoxinen), sowie die Zellwandbestandteile (Glukane) wirken toxisch. Als immuntoxische Wirkung ist auch die Freisetzung von Interleukinen und sonstigen Entzündungsmediatoren in Haut und Schleimhäuten bei Schimmelpilzeinwirkungen zu sehen. Ausgelöst durch Innenraumbelastungen ist allerdings kaum mit einer solchen Wirkung zu rechnen.

- infektiöse WirkungDie infektiöse Wirkung spielt vor allem bei immungeschwächten Menschen eine Rolle. Ausgelöst durch Innenraumbelastungen ist allerdings kaum mit einer solchen Wirkung zu rechnen. (/37/ S. 7)

- Geruchsbelästigung
Sie beeinflußt beträchtlich die Lebensqualität. Se kann aber auch von Bakterien oder durch Baustoffe (Lösungsmittel) verursacht werden.

In der Anlage 6 werden die klinisch relevanten Schimmelpilze und die verursachten Erkrankungen zusammengefaßt.

Auch wenn sich in den letzen Jahren typische Beschwerdebilder herauskristallisiert haben, sind die Kenntnisse über die genaue Pathogenese von Wirkungen der Schimmelpilze auf den Menschen zur Zeit noch lückenhaft, so daß wissenschaftlich abgesicherte Aussagen hierzu nur sehr eingeschränkt möglich sind. Der Zusammenhang von Dosis und Wirkung zwischen Messungen von lebenden Pilzen in der Raumluft und gesundheitlichen Beschwerden ist nur sehr schwer nachzuweisen, da auch abgestorbene Schimmelpilze und von ihnen freigesetzte Stoffe Wirkungen haben. ( /37/ S. 70)