Rheingau/Taunus. Wanderungen für die Seele - Wohlfühlwege

Rheingau/Taunus. Wanderungen für die Seele - Wohlfühlwege

von: Karl-Georg Müller

Droste Verlag, 2018

ISBN: 9783770041633 , 192 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: frei

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Preis: 9,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Rheingau/Taunus. Wanderungen für die Seele - Wohlfühlwege


 

Auszeittour 1


Höre auf dein Herz


Der Herzweg des Friedens im Einrich


8,8 Kilometer

161 Höhenmeter

3 Stunden

Rundweg

Unsere außergewöhnliche Wanderung starten wir bei der zweibogigen Brücke aus Bruch- und Backstein aus dem 19. Jahrhundert über den Dörsbach. Wir durchschreiten das mit Sägespänen ausgelegte Herztor, die erste Station auf dem Herzweg des Friedens. Wir folgen dem Herz als Markierungszeichen, das auf Holz oder Metall aufgetragen und weiß unterlegt ist, und entdecken dabei am Wegesrand 13 Stationen mit sogenannten Herz-Impulstafeln.

Rechts am Herztor baumelt ein Band, an dessen Ende symbolisch der eigene „Herzschlüssel“ schwingt. Auf der linken Seite sehen wir das Herz mit dem passenden Schloss zum Herzschlüssel. Sinnbildlich gehen wir also durch das Herztor ins Herzinnere und sehen dabei am Holzgeländer unzählige Schlösser angebracht, mit denen wir den Zugang zu unserem Herzen aufschließen können.

Auf einem grasbewachsenen, weichen Weg geht es vorbei an grünen Feuchtwiesen mit leuchtend gelben Sumpfdotterblumen. Der Dörsbach tränkt die Talaue satt mit Feuchtigkeit.

Dann steigt der Weg sanft an, doch rechter Hand nimmt uns sofort Station 2 mit dem Thema „Glaube“ gefangen. Der Herzweg wird jeweils stimmig zur Jahreszeit dekoriert.

Hinauf zu einem Schotterweg trägt es uns, dort halten wir uns rechts. Wir wandern entlang von Hecken und Getreidefeldern und nähern uns bald Dörsdorf. Station 3 erwartet uns, „Grenzweg“ nennt sie sich, weil sie sich auf die Grenzen bezieht, auf die wir in unserem Leben treffen und an denen wir uns entscheiden müssen.

Die nächste Station ist wie alle Plätze fantasievoll gestaltet und fordert uns durch rustikale Bänke zum längeren Verweilen auf. Dem Markierungszeichen Herz folgen wir vor den ersten Häusern Dörsdorfs auf einem Feldweg bergauf, flanieren bald auf weichem Wiesenweg an der K 57 entlang und überqueren sie an einer übersichtlichen Stelle.

„Gipfel“ nennt sich die nun folgende Station – wie passend, haben wir an diesem Platz doch wirklich die Anhöhe unterhalb des Galgenkopfs erklommen. Gut 600 Meter stromern wir nun eben weiter, links von uns ein umzäuntes Waldareal, rechter Hand dagegen der freie Blick über die Taunushöhen. Die Felder werden von den Rapsblüten goldgelb gesprenkelt.

Bei einer Rastbank wenden wir uns rechts den Berg hinunter. Zielstrebig wandern wir auf Dörsdorf zu, doch kurz bevor wir die ersten Häuser erreichen, gehen wir an einem Tiergehege mit vorwitzigen Ziegen vorbei und entdecken mit „Die Versuchung“ eine weitere Station. Gleich dahinter halten wir uns rechts und schauen uns im Kirchweg den Sauberborn an. Die mit Steinen eingefasste Quelle besteht vermutlich seit dem 13. Jahrhundert.

Für die Seele


Jede einzelne der 13 Stationen des Herzwegs streichelt die Seele.

Über die Schulstraße und, nachdem wir die Hauptstraße überquert haben, über Am Ackerbach verlassen wir Dörsbach, wenden uns im Tal an einer Rastbank nach rechts und steigen auf einem Wiesenweg zügig den Hang hinauf. Oben erwartet uns die Station „Der Zweifel“ an einem hübsch gelegenen Platz, der gut geeignet ist, sich dem Thema Angst oder Alleinsein gedanklich zu nähern.

Nur wenige Schritte weiter gelangen wir an einer kleinen Obstplantage vorbei zur K 55, gehen über den frisch gemähten Randweg keine 200 Meter an der Straße nach links und überqueren sie dann am höchsten Punkt unserer Rundwanderung bedachtsam.

Nun geht es wieder bergab. Wir erreichen die zusammengefassten Stationen 8 und 9. Kirschbäume spenden uns Schatten, die Äste bekrönen den Rastplatz mit schönen Aussichten nach Berghausen und über den Einrich. Weil wir bis jetzt nicht gerastet haben, nutzen wir die kernigen Bänke und lassen uns von der Stille umarmen. Vielleicht schreiben wir auf ein Stück Papier eine Herzbotschaft und legen diese in den Himmelsbriefkasten.

Nun zieht der Weg erst am Waldrand entlang, später zwischen den Feldern. Einen Abzweig nach links verpassen wir fast, steuern dann aber auf dem richtigen Weg auf einen einsam stehenden Apfelbaum zu. Von dort sind es nur noch wenige Schritte bis zur offen in der Landschaft platzierten nächsten Station mit einem aus Stroh geformten, großen Herz und bunten Bändern und der in eine Baumscheibe eingefügten „Herzinschrift“.

In einer Schleife wandern wir nahe beim Dörsbach zurück zu unserem Ausgangspunkt, queren dabei mit Umsicht die Landstraße und die Bruchsteinbrücke und finden uns beim Herztor wieder.

Doch noch ist unsere Herzenswanderung nicht zu Ende. Wir wenden uns zur Bergstraße, die bergan nach Berghausen führt, und gehen auf der anderen Seite auf einem Feldweg an Bäumen und Äckern entlang aufwärts.

Kurz vor Berghausen führt unser Weg an einer Gabelung nach links, zieht uns weiter durch die Felder. In einer Linkskurve entdecken wir, malerisch in einer baumbewachsenen Talsenke, die nächste Herzensstation. „Gottvertrauen“ lautet ihr Name.

Noch ein kurzes Stück nimmt uns der weiche Wiesenweg den Hügel aufwärts mit, unterbrochen nur von der vorletzten Station zum Motiv „Bewusstsein“. Wir wenden uns auf der Anhöhe in die Hauptstraße und spazieren in den Ort hinein.

Bei Hausnummer 9 a schließlich erwartet uns die 13. und letzte Station – die „Mitte“ –, die sich am Haus der Initiatorin findet. Angekommen in der Herzmitte, steht uns nach Voranmeldung der Lichtraum mit großer Lichtkerze und vielen kleinen Kerzen offen.

Von dieser letzten Station aus wandern wir die Hauptstraße weiter bis zum nächsten Abzweig: Ein schmaler Weg, der zwischen den Wohnhäusern aus Berghausen wegführt und uns nach einer kleinen Schleife zur Bergstraße leitet. Diese überqueren wir und legen auf der anderen Seite am Randstreifen die letzten Meter bis zum Parkplatz zurück. Unser Herz ist übervoll nach dieser Wanderung, sodass wir nun an unser leibliches Wohl denken können, denn Essen und Trinken hält bekanntlich Leib und Seele zusammen. Das Hotel Berghof in Berghausen ist dafür bestens geeignet. Wir erreichen es entweder mit dem Auto, indem wir die Bergstraße bis hinter den Ortseingang hinauffahren. Oder wir sind, bevor wir in Berghausen den Abzweig von der Hauptstraße gewählt haben, dort einfach rund 100 Meter geradeaus weitergegangen.

Bunte Bänder bei den Ziegen

Im Berghof wird besonderer Wert auf Regionalität oder ausgesuchte Produkte gelegt – die Metzgerei für die Fleischprodukte liefert mit Herkunftsgarantie und steht für artgerechte Tierhaltung, und regional ansässige Kleingärtner und Bauern sorgen für frisches Gemüse. Der Kuchen schmeckt auf jeden Fall köstlich.

Wir wählen einen Platz auf der Terrasse und entscheiden uns für einen leckeren Kuchen, der von der Bäckerei Zorn im benachbarten Katzenelnbogen stammt.

ALLES AUF EINEN BLICK


Entspannungsfaktor

Genussfaktor

Romantikfaktor

WIE & WANN:

Weiche Wiesenwege und landwirtschaftliche Wege, Straßen in den Ortschaften; beste Wanderzeit von April bis Oktober

HIN & WEG:

Auto: Parkplatz am Abzweig L 322 nach Berghausen, Bergstraße, 56368 Berghausen (GPS: 50.255623, 8.999255)

ÖPNV: Bus 203 von Katzenelnbogen Rheinstraße nach Berghausen Hauptstraße, Bus 580 von St. Goarshausen Bf. nach Katzenelnbogen Marktstraße

ESSEN & ENTSPANNEN:

Hotel Berghof Bergstraße 3, 56368 Berghausen, Tel. (0 64 86) 9 12 10, www.hotelberghof.de (11.30–14 u. 17.30–22 Uhr, Di. geschl.)

ENTDECKEN & ERLEBEN:

Herztor

Tiergehege

Sauerborn

Himmelsbriefkasten...