Jahrbuch Intensivmedizin 2011/2012

von: Werner Kuckelt, Peter H. Tonner (Hrsg.)

Pabst Science Publishers, 2011

ISBN: 9783899677225 , 424 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 39,99 EUR

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Jahrbuch Intensivmedizin 2011/2012


 

Spezielle Schwerpunkte (S. 281-282)

Die aneurysmatische Subarachnoidalblutung

HansHerbert Steiner, Gholamreza Ranaie, Jan Welker


Die Subarachnoidalblutung (SAB) ist eine akut auftretende, arterielle Blutung unterhalb der Arachnoidea, der Spinngewebshaut des Gehirns, meist aus einer aneurysmatischen Gefäßfehlbildung resultierend. Die Beschaffenheit des Liquor-gefüllten Subarachnoidalraumes ermöglicht eine rasche Verbreitung des Blutes und führt zu den typischen, per akut einsetzenden meningealen Reizsymptomen.

Neben der Verteilung des Blutes innerhalb des Liquorraumes ist auch ein Einbrechen der Blutung in den Subduralraum und in das Hirnparenchym, in Form einer intrazerebralen Blutung, möglich. In den letzten Jahren haben die Kenntnisse über die pathophysiologischen Abläufe der Subarachnoidalblutung weiter zugenommen, mit der Weiterentwicklung mikrochirurgischer sowie endovaskulärer Behandlungsmethoden und der Verbesserung in der anästhesiologisch-intensivmedizinischen Versorgung ist die Prognose der Erkrankung deutlich verbessert worden.

Dem Entstehungsmechanismus der Blutung folgend, muss die diagnostische Sicherung über den Blutnachweis im Subarachnoidalraum erfolgen, in erster Linie durch eine computertomographische Untersuchung (CT). Die Diagnose der zugrunde liegenden Gefäßmissbildung oder gegebenenfalls deren Ausschluss erfolgt über eine Darstellung der zerebralen Blutgefäße, als Goldstandard mithilfe einer digitalen Subtraktionsangiographie (DSA), oder über eine dreidimensionale Gefäßdarstellung in der Angio-CT oder -MRT.

Die therapeutische Vorgehensweise orientiert sich an der Ausschaltung einer zugrunde liegenden Gefäßmissbildung und an der Versorgung primärer, durch die Blutung entstandener Komplikationen. In der Praxis lassen sich folgende Behandlungsschwerpunkte definieren. – Verhinderung einer Rezidivblutung durch Ausschaltung einer eventuellen Gefäßmissbildung – Hydrozephalusbehandlung – Therapie des Vasospasmus – In Ausnahmefällen: notfallmäßige operative Entleerung einer raumfordernden intrazerebralen bzw. intrakraniellen Blutung mit vitaler Bedrohung"