Kommunikationsformen des Internetzeitalters im Lichte der Komunikationsfreiheiten des Grundgesetzes

Kommunikationsformen des Internetzeitalters im Lichte der Komunikationsfreiheiten des Grundgesetzes

von: Jennifer Vogelsang

Mohr Siebeck , 2017

ISBN: 9783161553790 , 304 Seiten

Format: PDF

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Preis: 94,00 EUR

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Kommunikationsformen des Internetzeitalters im Lichte der Komunikationsfreiheiten des Grundgesetzes


 

Cover

1

Vorwort

6

Inhaltsverzeichnis

8

Abkürzungsverzeichnis

18

Einleitung

24

A. Kommunikationsformen des Internetzeitalters und ihre (verfassungs-)rechtliche Relevanz

26

I. Kommunikationsformen des urbanen Raums: Flashmobs, Smartmobs und Facebook-Partys

27

II. Kommunikationsformen des virtuellen Raums: Virtuelle Blockadeaktionen, Zusammenkünfte in virtuellen Foren zu Kommunikationszwecken und Shitstorms

31

B. Aufgabenstellung und Gang der Untersuchung

36

Teil 1: Die themengebenden Kommunikationsformen und ihre gesellschaftlichen und technologischen Rahmenbedingungen – Phänomenologie und Begriffsbildung

38

A. Kommunikationsformen des urbanen Raums: Flashmob, Smartmob und Facebook-Party

40

I. Flashmob

40

1. Multimedial koordinierte Zusammenkunft

40

2. Mangelnde feste Organisationsstruktur

41

3. Unbestimmte Teilnehmerzahl

42

4. Überraschungseffekt vs. Spontaneität

42

5. Keine Gebundenheit an den öffentlichen Raum

43

6. Unterhaltungszweck als subjektive Komponente

44

7. Zwischenergebnis

45

II. Smartmob

45

III. Facebook-Party

46

IV. Zwischenergebnis

47

B. Kommunikationsformen des virtuellen Raums: Virtuelle Blockadeaktion, virtuelle Zusammenkunft zu Kommunikationszwecken und Shitstorm

48

I. Virtuelle Überlastungsangriffe bzw. Denial of Service-Attacken

49

II. Zusammenkunft im virtuellen Raum zu Kommunikationszwecken

50

III. Shitstorm

50

C. Die technologischen Voraussetzungen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Kommunikationsformen

52

I. Das Internet als Ursprung neuer Kommunikationsformen

52

2. Web 2.0: Internetnutzer als Content-Provider

54

3. Social Software

55

4. Technische Grundlagen virtueller Kommunikationsprozesse

57

5. Zwischenergebnis

57

II. Der Einfluss des technologischen Fortschritts auf menschliches Kommunikationsverhalten und gesellschaftliche Prozesse

58

III. Die themengebenden Phänomene unter dem Blickwinkel posttraditionaler Vergemeinschaftungsformen

60

IV. Fazit

62

Teil 2: Verfassungsrechtlicher Rahmen

64

A. Grundrechtlicher Schutz der neuen Handlungs- und Kommunikationsformen

66

I. Versammlungsfreiheit gem. Art. 8 Abs. 1 GG

67

1. Entstehung und Entwicklungsprozess der Versammlungsfreiheit

68

2. Funktionen der Versammlungsfreiheit

73

a) Das Verhältnis der Kommunikationsgrundrechte zum Demokratieprinzip in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts

74

b) Der demokratisch-funktionalisierte Ansatz – Versammlungs-freiheit als genuin „politisches“ Grundrecht

76

aa) Genealogie des demokratisch-funktionalisierten Ansatzes: Die Integrationslehre Rudolf Smends

78

bb) Demokratisch-funktionalisierte Grundrechtsauslegung

79

c) Der liberal-individualisierte Ansatz – Versammlungsfreiheit als umfassendes Abwehrrecht

82

aa) Verfassungstheoretische Herleitung des liberalen Grundrechtsverständnisses

82

bb) Auslegung der Versammlungsfreiheit nach dem liberalen Grundrechtsverständnis

83

d) Zwischenergebnis

84

3. Der Versammlungsbegriff

85

a) Mindestteilnehmerzahl

85

b) Zeitliche Mindestdauer

86

c) Gemeinsame Zweckverfolgung – Abgrenzung zur Ansammlung

87

d) Materielle Anforderungen an den Zweck

88

aa) Begriffsverständnis in der Literatur

89

(1) Weites Begriffsverständnis

89

(2) Eingeschränktes Begriffsverständnis

91

(a) Erweiterter Versammlungsbegriff

91

(b) Enger Versammlungsbegriff

93

(3) Zwischenergebnis

94

bb) Begriffsverständnis in der Rechtsprechung

94

(1) Bundesverfassungsgericht

94

(2) Verwaltungsgerichtsbarkeit

97

(3) Zwischenergebnis

98

cc) Stellungnahme und eigener Ansatz

98

(1) Grundsätzliches zur Grundrechtsauslegung

99

(2) Wortlaut

100

(3) Genese

101

(4) Systematik

102

(a) Ausgestaltung der Versammlungsfreiheit als Deutschengrundrecht

102

(b) Versammlungsfreiheit zwischen allgemeiner Handlungsfreiheit und Meinungsfreiheit

104

(c) Verhältnis zur Vereinigungsfreiheit gem. Art. 9 Abs. 1 GG

105

(d) Systematische Auslegung auf internationaler und europäischer Ebene

107

(aa) Art. 11 Abs. 1 EMRK

107

(bb) Art. 12 Abs. 1 GRCh

109

(cc) Zwischenergebnis

111

(e) Zwischenergebnis

111

(5) Sinn und Zweck

111

(a) Versammlungsfreiheit als „demokratisches Grundrecht“ – Kritik an einer funktionalen Grundrechtsauslegung

111

(b) Ungeeignetheit des Erfordernisses öffentlicher Meinungsbildung für eine sachgemäße Bestimmung des Schutzbereichs der Versammlungsfreiheit

115

(c) Ungeeignetheit des Erfordernisses der „Bestimmtheit und Geeignetheit zur öffentlichen Meinungsbildung“

117

(d) Erhöhung des Schutzniveaus als Begründungs-widerspruch

118

(e) Systemwidriger Verweis auf das VersG zur Begründung eines engen Versammlungsbegriffes

119

(f) Kollektive Meinungsäußerung und -bildung als Sinn und Zweck der Versammlungsfreiheit

120

(g) Fazit – Abgrenzung von Versammlungen zu Ansammlungen, Unterhaltungs- und Eventveranstaltungen

123

e) Ergebnis

126

4. Anwendung des Versammlungsbegriffs auf die einzelnen Kommunikationsformen des urbanen Raums

126

a) Smartmob

126

aa) Subsumtion unter die einzelnen Merkmale des Versammlungsbegriffs

126

bb) Der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 18.07.2015

128

b) Flashmob

129

c) Facebook-Party

129

d) Ergebnis

130

5. Schutz virtueller Versammlungen durch die Versammlungsfreiheit

131

a) Der Einfluss technologischen Fortschritts und gesellschaftlichen Wandels auf das (Verfassungs-)Recht

135

b) Auslegung von Art. 8 GG

138

aa) Wortlaut

138

(1) Bedeutung des Begriffs „sich versammeln“ im allgemeinen Sprachgebrauch

139

(2) Juristische Verwendung des Begriffs

139

(3) Zwischenergebnis

141

bb) Genese

141

cc) Systematik

142

(1) Weitere Einschränkungen auf Schutzbereichsebene

142

(a) Einschränkung des persönlichen Schutzbereichs auf „alle Deutschen“

142

(b) Einschränkung durch das Erfordernis von Friedlichkeit und Waffenlosigkeit

143

(c) Einschränkung des Schutzbereichs durch den Schrankenvorbehalt „unter freiem Himmel“

144

(2) Vereinigungsfreiheit aus Art. 9 Abs. 1 GG

146

(3) Meinungsfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 S. 1 GG

146

(4) Dynamische Auslegung des Fernmeldegeheimnisses gem. Art. 10 Abs. 1 GG

147

(5) Neuentwicklung computerspezifischer Ausprägungen des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts

148

(6) Die Schaffung des „Grundrechts auf Vergessenwerden im Netz“ durch den EuGH

152

(7) Schutz virtueller Versammlungen durch völkerrechts-freundliche Auslegung des Grundgesetzes

153

(a) Art. 11 Abs. 1 EMRK und Art. 12 Abs. 1 GRCh

153

(b) Art. 21 IPbpR

154

(8) Zwischenergebnis

155

c) Subsumtion der virtuellen Kommunikationsformen unter das gefundene Ergebnis

158

aa) Virtuelle Blockadeaktionen/Denial of Service-Attacken

158

bb) Virtuelle Zusammenkünfte zu Kommunikationszwecken

161

(1) Versammlungsqualität

161

(2) Friedlichkeit

162

cc) Shitstorm

163

dd) Ergebnis

164

II. Koalitionsfreiheit aus Art. 9 Abs. 3 GG

164

1. Smartmob-Aktionen

165

a) Kollektivrechtliche Dimension

165

b) Individualrechtliche Dimension

168

2. Übertragung auf Flashmobs und Facebook-Partys

169

3. Virtuelle Koalitionsfreiheit

169

4. Ergebnis

170

III. Kunstfreiheit gem. Art. 5 Abs. 3 S. 1 GG

170

1. Historie der Kunstfreiheit

171

2. Der verfassungsrechtliche Kunstbegriff aus Art. 5 Abs. 3 S. 1 GG

174

3. Flashmobs als „Straßenkunst“

178

a) Materialer Ansatz

178

b) Formaler Kunstbegriff

179

c) Zeichentheoretischer Ansatz

180

d) Ergebnis

180

4. Smartmobs und Kunstfreiheit

180

5. Facebook-Party

181

6. Virtuelle Kunstfreiheit

181

a) Vituelle Blockadeaktion/Denial of Service-Attacke

182

b) Kommunikativer Austausch in virtuellen Foren

183

c) Shitstorms

183

7. Ergebnis

183

IV. Meinungsfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 S. 1, 1. Hs. GG

184

1. Kommunikationsformen des urbanen Raums

184

a) Smartmobs

184

b) Flashmobs und Facebook-Partys

185

2. Kommunikationsformen des virtuellen Raums

185

a) Virtuelle Blockadeaktionen

185

b) Kommunikativer Austausch in virtuellen Foren

186

c) Shitstorm

187

3. Ergebnis

188

V. Rundfunkfreiheit

188

VI. Allgemeine Handlungsfreiheit

189

VII. Resümee

189

B. Von den Kommunikationsformen des Internetzeitalters ausgehende Gefährdungen

192

I. Gefährdungen durch Kommunikationsformen des urbanen Raums

192

II. Von den Kommunikationsformen des virtuellen Raums ausgehende Gefährdungen

194

III. Kein allgemeiner grundrechtlich verbürgter Konfrontationsschutz

195

Teil 3: Die verwaltungsrechtliche Behandlung der neuen Kommunikationsformen

196

A. Kommunikationsformen des urbanen Raums

198

I. Versammlungsrecht

198

1. Anwendbarkeit des Versammlungsgesetzes auf Smartmobs, Flashmobs und Facebook-Partys

199

a) Vorliegen einer Versammlung

199

b) Öffentliche Versammlung

200

2. Das versammlungsrechtliche Maßnahmeregime

201

a) Das Anmeldeerfordernis aus § 14 VersG

203

aa) Erfüllung des Anmeldeerfordernisses im Falle von Smartmobs

203

bb) Rechtsfolgen einer fehlenden oder unzutreffenden Anmeldung

204

b) Versammlungsleitung

205

aa) Versammlungsleitung bei Smartmobs

205

bb) Rechtsfolgen bei Vorliegen einer leiterlosen Versammlung

205

c) Zusammenfassung

206

II. Straßen- und Wegerecht

206

1. Erlaubnispflicht für die Durchführung von Flashmobs oder Facebook-Partys

207

a) Abgrenzung von Gemeingebrauch und Sondernutzung

208

aa) Verkehrsbegriff

208

bb) Gemeinverträglichkeit

209

b) Folgerungen für Flashmobs und Facebook-Partys

210

aa) Flashmobs und Facebook-Partys im Lichte „kommunikativen Verkehrs“

210

bb) Gemeinverträglichkeit

211

cc) Zwischenergebnis

212

c) Bedeutung des Vorliegens von Straßenkunst gem. Art. 5 Abs. 3 S. 1 GG

212

d) Fazit zur straßenrechtlichen Erlaubnispflichtigkeit von Flashmobs und Facebook-Partys

214

2. Rechtsfolgen bei Fehlen einer erforderlichen straßen-rechtlichen Sondernutzungserlaubnis

215

3. Ergebnis

217

III. Straßenverkehrsrecht

217

1. Straßenverkehrsrechtliche Erlaubnispflicht für Flashmobs und Facebook-Partys

218

2. Rechtsfolgen der Erlaubnispflicht und Erlaubniserteilung

219

IV. Maßnahmen nach Allgemeinem Polizei- und Ordnungsrecht

219

1. Präventive „Online-Streifen“ in virtuellen Foren

220

a) Eingriff in das Telekommunikationsgeheimnis aus Art. 10 Abs. 1 GG

222

b) Eingriff in das Recht auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme aus Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG

223

c) Eingriff in das Recht auf informationelle Selbstbestimmung aus Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG

224

d) Art. 8 Abs. 1 GG

227

e) Zwischenergebnis

227

2. Präventive ordnungsrechtliche Verordnungen auf der Grundlage der §§ 25 ff. OBG NRW

228

a) Abstrakte Gefahr aufgrund des gemeinsamen Konsums alkoholhaltiger Getränke

230

b) Abstrakte Gefahr aufgrund der öffentlichen Einladung zu gemeinsamem Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit

233

c) Abstrakte Gefahr aufgrund des Mitbringens von Glasfaschen

233

d) Abstrakte Gefahr aufgrund der öffentlichen Einladung zu anderen nichtkonformen Verhaltensweisen im öffentlichen Raum

234

e) Abstrakte Gefahr aufgrund (alkoholbedingten) Störens, Randalierens und Lärmens

234

f) Ergebnis

235

3. Bewältigung konkreter Gefahren mittels konkreter Verfügungen

236

a) Konkret-individuelle Verfügungen gegen einzelne Beteiligte

237

aa) Veranstaltungsabsageverfügung an den Initiator

237

(1) Verhaltensstörer

237

(2) Zweckveranlasser

238

(a) Das Institut des Zweckveranlassers

238

(b) Anwendung der objektiven Zurechnungskriterien auf in virtuellen Netzwerken aktive Initiatoren von Flashmobs und Facebook-Partys

240

(3) Zwischenergebnis

242

bb) Sperr- oder Löschverfügungen an Betreiber sozialer Netzwerke

242

cc) Weitere konkret-individuelle Maßnahmen

243

b) Konkret-generelle Verfügungen an die gesamte Teilnehmerschaft

244

aa) Präventive Allgemeinverfügungen im Vorfeld einer Zusammenkunft

244

bb) Platzverweise unmittelbar vor einer Zusammenkunft

246

(1) Wortlaut

247

(2) Systematik

247

(3) Genese

248

(4) Sinn und Zweck

249

(5) Ergebnis

249

B. Kommunikationsformen des virtuellen Raums

260

I. Keine Anwendbarkeit der Regelungen des RStV

260

II. Anwendbarkeit des VersG im Falle virtueller Versammlungen

261

1. Ausgestaltung der Versammlungsleitung

262

2. Versammlungsverbot

263

a) Mögliche Ermächtigungen

263

b) Bekanntgabe des Versammlungsverbots

264

c) Durchsetzung des Versammlungsverbots

266

d) Kostentragungspflichten

266

3. Versammlungsauflösung

267

4. Ergebnis

268

III. Anwendbarkeit der polizei- und ordnungsrechtlichen Generalklausel

268

1. Virtuelle Blockadeaktionen

268

a) Verbotsverfügung

268

b) Verpflichtung zur Löschung von Versammlungsankündigung und des Unterlassens der Weiterverbreitung von Schadsoftware

270

2. Shitstorm

270

IV. Ergebnis

271

Teil 4: Zusammenfassung und Ergebnis in Thesen

272

Literaturverzeichnis

278

Stichwortverzeichnis

302