Wenn Hunger droht - Bewältigung und religiöse Deutung (1400-1980)

Wenn Hunger droht - Bewältigung und religiöse Deutung (1400-1980)

von: Andreas Holzem

Mohr Siebeck , 2017

ISBN: 9783161551833 , 330 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: DRM

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Preis: 84,00 EUR

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Wenn Hunger droht - Bewältigung und religiöse Deutung (1400-1980)


 

Cover

1

Inhalt

6

Andreas Holzem: Bedrohtes Leben – bedrohter Glaube (1400–1980). Religiöses und soziales Bewältigungshandeln in Hungerkatastrophen – zur Einleitung

8

1. Hunger – Sünde – Frömmigkeit (1400–1800)

11

2. Hunger – Caritas – Sozialstrategie (1800–1933)

15

3. Hunger der Dritten Welt – Wohlstand der Ersten Welt (1960–1980)

22

4. Hunger – Dimensionen der Bedrohung

34

1. Hunger – Sünde – Frömmigkeit (1400–1800)

40

Christian Jörg: Sündhaftigkeit – Hungersnot – göttliches Strafgericht. Zur Deutung von Klimaextremen, Missernten und Versorgungsengpässen in der Reformatio Sigismundi

42

1. Die Reformatio Sigismundi innerhalb der Reformdiskussion des 15. Jahrhunderts

45

2. Die Hungersnöte und Versorgungskrisen während der dreißiger Jahre des 15. Jahrhunderts

49

3. Die Deutung der Hungerjahre in der Reformatio Sigismundi

52

4. Die Reformatio Sigismundi und das Almosenwesen. Armenfürsorge in der Stadt des ausgehenden Mittelalters

57

5. Zusammenschau

58

Manfred Jakubowski-Tiessen: „Was sol ein frommer gutherziger Christ thun?“ Religiöse Bewältigungsstrategien von Hungerkrisen in der Frühen Neuzeit

62

1. Die Krise der 1570er Jahre und die Teuerungen des späten 16. Jahrhunderts

63

2. Der Hunger als Zuchtmeister

64

3. Zeichen göttlicher Providenz

66

4. Zeichen der Endzeit

67

5. Des Guten und des Bösen Miterben

69

6. Absonderung und Gemeinschaft

73

7. Alternativen der Bewältigung

75

Jürgen Michael Schmidt: Gottes Zorn? Hunger, Religion und Magie in Südwestdeutschland im 16. und 17. Jahrhundert

78

1. Einleitung

78

2. Herzogtum Württemberg

85

3. Fürstpropstei Ellwangen

101

4. Schluss

121

2. Hunger – Caritas – Sozialstrategie (1800–1933)

122

Bernhard Schneider: Gottes Ordnung und der Menschen Werk in Zeiten der Massenarmut. Armutsdeutungen und Armenfürsorgepraktiken im katholischen Deutschland zwischen 1800 und 1850

124

1. Armutsdiskurse und Armenfürsorge im deutschsprachigen Katholizismus

125

1.1 Armutsdiskurse

125

1.2 Katholische Armenfürsorge in Südbaden und dem Saarland

129

2. Gottes Ordnung

130

2.1 Der religiöse Tiefblick gegen den äußeren Anschein

130

2.2 „Arme wird es immer geben“: Armut als normaler Zustand der göttlichen Ordnung der Ungleichheit

132

2.3 Der Fluch des Reichtums und die Wege ihm zu entgehen

136

2.4 Gottes Option für die Armen und die Würde der Armen

137

2.5 Die würdigen Armen

139

2.6 Klage und Zweifel sind nicht erlaubt: Gottes Anspruch an die würdigen Armen

141

2.7 Gottes Erziehung der Menschen und die Rolle der Armut in ihr

142

3. … und der Menschen Werk: Störungen der Ordnung

143

3.1 Der Pauperismus als Zeichen einer gestörten Ordnung

144

3.2 Gestörte Ordnungen – die Hintergründe der Massenarmut

145

Die Mängel der Armen und die unwürdigen Armen

147

Armut, die Sünden der Reichen und die gestörte Wirtschaftsordnung

149

4. Die Ordnung der Nächstenliebe

152

4.1 Grundprinzipien

153

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein

153

Freie Liebestätigkeit statt Zwang und Steuer

155

Die richtige Gabe

157

Institutionalisierte Hilfen

160

4.2 Das Ringen um die Zuständigkeit: Kirche und Staat in der Armenfürsorge

162

Kirche und Staat Hand in Hand: Das Kooperationsmodell der katholischen Aufklärer

162

Freiheit für die Kirche: Nur die Kirche kann es richten – Ultramontane Signale

163

Die Rolle des Staates und die Entdeckung der Subsidiarität

165

5. Armut, Armenfürsorge und die Ordnung der Gesellschaft – ein bilanzierender Blick

167

Andreas Holzem: Hunger und ‚Sociale Frage‘. Dynamiken der Sozialreform im katholischen Deutschland (1850–1920)

174

1. Strukturen – Bedrohungen – Zeitverdichtungen

174

2. Werthaltungen – Mentalitäten – Emotionen

183

2.1 Hunger und ‚Sociale Frage‘ als Thema des Staat-Kirche-Konfliktes

183

2.2 Hunger und ‚soziale Frage‘ als Entwicklungsmomente einer katholischen Soziallehre

185

3. Projekte der Bewältigung

191

3.1 Hunger- und Armutsbekämpfung

191

Systeme kommunaler Armenfürsorge

191

Das katholische Vereinswesen

193

Die Zentrumspartei und die Sozialgesetzgebung im Wilhelminischen Deutschland

198

Haushalts- und Mütterschulen, Kindergärten, Kinderbewahranstalten, Waisenhäuser, Jugendhilfe

201

3.2 Gesundheitsfürsorge und Krankenpflege

206

3.3 Die katholische Sozialbewegung im späten Deutschen Kaiserreich: Hunger- und Armutsbekämpfung durch Sozialpolitik

208

Christliche Gewerkschaften

208

Der „Volksverein für das katholische Deutschland“

210

Der Gewerkschaftsstreit

213

Der „Charitasverband für das katholische Deutschland“ (1897)

217

4. Hungerbedrohung und soziale Ordnung – ein Fazit

218

Christina Riese: Die Katholiken und die ‚Sociale Frage‘. Die Durchsetzung von neuen Wahrnehmungsmustern und Wissensparadigmen durch die Mitglieder des Arbeiterwohlverbandes auf den Generalversammlungen der Katholiken Deutschlands (1870–1890)

220

1. Die „Generalversammlung der Katholiken Deutschlands“ als Deutungsinstitution des Katholizismus

220

2. Wahrnehmung und Deutung gesellschaftlicher Wirklichkeit

226

2.1 Der Körper der Gesellschaft

227

2.2 Das Kollektiv und die individuelle Sittlichkeit

231

3. „[W]ir müssen lehrend lernen und lernend lehren.“ – Zwischen notwendigem Handeln und neuem Wissen

234

3.1 Die Notwendigkeiten der neuen Zeit

234

3.2 Neues Wissen – neue Praxis

237

4. Ordnung zwischen gesellschaftlichem Frieden und innerer Zufriedenheit

243

3. Hunger der Dritten Welt – Wohlstand der Ersten Welt(1960–1980)

246

Thomas Großbölting: Von der Nächsten- zur Fernstenliebe? Bundesdeutsche Kirchen auf der Suche nach Relevanz zwischen 1960 und 1980

248

1. Von der Nächsten- zur Fernstenliebe? Der Wandel von Organisations- und Sozialformen des Christlichen und die Suche nach Relevanz

250

2. Hungerkrisen als religiöses Thema zwischen Organisation und sozialer Bewegung

255

3. Die Erosion von Organisationsmacht als Voraussetzung für Radikalisierung und neue Bewegungsformen

255

4. Die Suche nach Relevanz: Der Hunger in Afrika

256

5. Nicht-religiöse Kontexte: Dekolonisierung als Gesellschaftskritik – die Bundesrepublik im Kalten Krieg

257

Benedikt Brunner: Kirche für andere – Kirche für die Welt. Hunger und Armut als Katalysatoren des Wandels westdeutscher Kirchenkonzepte

262

1. Einleitung

262

2. Ansätze zur Kirchenreform in einer sich globalisierenden Welt

264

3. Die Gründungen von Brot für die Welt und Misereor

268

4. Theologische Verarbeitung und Implikationen

273

5. Resümee

279

Florian Bock: „Wir wollen einfach die Lebensbedingungen der Menschen verbessern.“ Zum Paradigmenwechsel der katholischen Entwicklungshilfe in der Bundesrepublik um 1968

282

1. Das Ende der missionarischen Einbahnstraße

283

2. Neue missionarische Konzepte und Aufbrüche: das Beispiel Klausenhof

288

3. Wertewandel, neue Theologien und die Kritik von „links“

294

4. Fazit

301

Johannes Stollhof: „Ein Millionen-Volk wird ausgehungert!“ Die Wahrnehmung der Hungerkatastrophe in Biafra zwischen 1967 und 1970 im deutschen Katholizismus

302

1. „Bedrohungskommunikation als Indikator für bedrohte Ordnungen“

304

2. Verständigung über den Status quo

305

3. Szenario

312

4. Handlungsempfehlungen und ihre Wirkung

315

5. Abschließende Bemerkungen

319

Autorenverzeichnis

324

Register

326

Personen

326

Orte

329

Bibelstellen

331