Fitnessprogramm für KMU und Familienunternehmen - Verbesserung der Ertragslage, -sicherheit, Zukunftsfähigkeit und Flexibilität von Unternehmen in Zeiten turbulenter und dynamischer Märkte

von: Thomas Schlüter

Diplomica Verlag GmbH, 2008

ISBN: 9783836605076 , 192 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: frei

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Preis: 34,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Fitnessprogramm für KMU und Familienunternehmen - Verbesserung der Ertragslage, -sicherheit, Zukunftsfähigkeit und Flexibilität von Unternehmen in Zeiten turbulenter und dynamischer Märkte


 

Textprobe: Kapitel 4, Beratungskonzept Fitnessprogramm: Kausalität von Fitness und Unternehmenserfolg: Eines der grundlegenden Probleme von Unternehmen besteht darin, die Zukunft nicht vorhersagen zu können oder gar, im extremsten Fall, mit einer prinzipiellen Unprognostizierbarkeit von Markt-, Kunden- und Wettbewerbsstrukturen konfrontiert zu sein. Diese Schwierigkeiten werden durch eine zunehmende Intransparenz, Dynamik, Diskontinuität und Vielfalt der relevanten Bedingungen im Unternehmensumfeld und dem Unternehmen noch gesteigert. Die Leitung von Unternehmen ist deshalb einem hohen Maß an Unsicherheit bei gleichzeitiger Forderung nach Führung, Vorgaben und Planungssicherheit ausgesetzt. Persönliche Grenzen werden erreicht und es wächst die Einsicht, dass eine veränderte, intensivere Beschäftigung mit Zukunfts- und Überlebensfragen des Unternehmens dringend notwendig ist. Das Fitnessprogramm für KMU und Familienunternehmen ist ein Werkzeug zur Ausarbeitung und Verankerung eines zukunftsorientierten, unternehmensindividuellen Entwicklungskonzeptes. Das Fitnessprogramm umfasst sowohl einen Leitfaden für den Fitnesscheck, d. h. eine Unternehmensanalyse, als auch Handlungsanleitungen für eine sach- und situationsgerechte Vorgehensweise und unterstützt das Lernen aller Beteiligten. Partizipation und Konsensorientierung sichern das Verständnis, die Akzeptanz und die aktive Mitwirkung der Beschäftigten. Unternehmensführung findet zwar in jedem Unternehmen statt, häufig jedoch in einer vorwiegend impliziten, intuitiven Form. Demgegenüber will der Begriff Fitness strategisches Denken und Handeln mit dem Ziel der Leistungssteigerung explizit bewusst machen, rationalisieren und die Entwicklung von Unternehmen gezielt gestalten. Aufgegriffen werden Themen, die als überlebenswichtig für die Entwicklung des Unternehmens nach außen zur Umwelt und nach innen zu sich selbst angesehen werden. Das Fitnessprogramm ist keine Einmalaktivität, sondern ein revolvierender Prozess von der Analyse, Zielbestimmung, Planung und Umsetzung bis zur Ergebniskontrolle. Es ist ein beständiger Lern- und Gestaltungsprozess. Im Unterschied zu Modellen der betriebswirtschaftlichen Planung, die davon ausgehen, die Entwicklung von Unternehmen könne vollumfänglich gesteuert werden, oder zu Annahmen, nach denen die Unternehmensentwicklung prinzipiell unsteuerbar ist und nur ein mühsames 'durchwursteln' bleibt, wird hier eine dritte Sichtweise favorisiert: Unternehmensfitness als geplante Evolution. Dabei dient eine grob gerasterte, konzeptionelle Gesamtsicht des Unternehmens zur Steuerung der einzelnen Unternehmensschritte und jeder konkrete Schritt hat wiederum Auswirkungen auf die Gesamtsicht und führt zu deren Modifikation und Konkretisierung. Wohin die Unternehmensentwicklung letztlich geht, wird in einem mehr oder weniger engen Korridor vorgedacht. Die beteiligten Akteure lernen im Prozess aus ihren Erfahrungen und gewinnen Rückschlüsse für ihre weiteren Vorgehensweisen. In dem fortlaufenden kollektiven Lernprozess werden Ideen generiert, geprüft und durch Erfahrungen bestätigt oder revidiert. Dieser Prozess bewegt sich im Spannungsfeld von deduktiv abgeleiteten Ideen und induktiv gewonnener Erfahrung sowie top-down-Planungen und bottom-up-Initiativen. In einer solchen erweiterten Sicht sind strategische Aktivitäten zur Steigerung der Fitness des Unternehmens nun nicht mehr eine exklusive Aufgabe der betrieblichen Führung, sondern sie werden vielmehr zur betrieblichen Gemeinschaftsaufgabe. Ein lebendiges, erfolgreiches Fitnessprogramm besteht nicht nur aus Analysieren und Planen, sondern auch aus Umsetzen, Prüfen und Korrigieren, und bedarf weit mehr als ausschließlich Managementaktivitäten. Analyse erfolgreicher Managementmodelle: In der betriebswirtschaftlichen Literatur ist eine Vielzahl von Modellen zur Unternehmensentwicklung beschrieben. Hier werden fünf unterschiedliche Modelle stichwortartig vorgestellt und der Zusammenhang mit dem Fitnessprogramm aufgezeigt: - EFQM-Modell - Europäisches Managementmodell für Business Excellence. - Malcom Baldrige Award - Amerikanisches Modell für Qualtätsmanagement. - McKinsey 7s Modell - Studie zu Bedingungen für Spitzenleistungen in Unternehmen. - Die fünfte Disziplin - Rahmenbedingungen für eine lernenden Organisation. - 4P - The Toyota Way - Managementmodell des weltweit erfolgreichsten Automobilproduzenten. Den Managementmodellen sind der Veröffentlichungszeitpunkt und der fachliche Hintergrund der Autoren deutlich anzumerken. So sind die hauptsächlichen Perspektiven des EFQM-Modells und des Malcom Baldrige Awards die Themen des Qualitätsmanagements. Die Autoren argumentieren mit Annahmen aus dem Bereich der industriellen Großserienproduktion - also eines stabilen Marktumfeldes mit umfangreichen Absatzmöglichkeiten. Das McKinsey 7s-Modell wurde 1981 veröffentlicht und Peter Senges Buch 'Die 5. Disziplin' kam 1990 auf den Markt. Die Autoren ermitteln auf Basis empirischer Daten und sozialwissenschaftlicher Ansätze Handlungsfelder und generische Strategien von erfolgreichen amerikanischen Unternehmen. Die Veröffentlichung '4P - The Toyota Way' basiert auf dem Lean Management Ansatz mit dem Toyota zum erfolgreichsten Automobilproduzenten wurde. Diese Modelle stammen somit ausnahmslos aus der Großindustrie und sind nur bedingt tauglich zur Anwendung in KMU und Familienunternehmen.