Naturdoping - Fit ohne fiese Tricks. Praktische Tipps aus der Natur

von: Hademar Bankhofer, Peter Großmann

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838706450 , 224 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 7,99 EUR

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Naturdoping - Fit ohne fiese Tricks. Praktische Tipps aus der Natur


 

1 Sport in der Natur (S. 57-58)

von Peter Großmann


»Wenn ich im Frühling durch den Wald laufe und an Gänsen vorbeikomme, könnte ich heulen vor Glück.« Runners high (frei übersetzt mit »des Läufers Hochgefühl«), folgert jetzt natürlich sofort der Sportkundler und meint damit den Ausdauersportler, der Endorphine ausschüttet, körpereigene Glückshormone, die gerade bei langen Belastungen vermehrt auftreten. Wir erwähnten das bereits. High sein allerdings hat in diesem Zusammenhang noch eine ganz andere Komponente.

Denn der Mann, von dem dieses Zitat stammt, war lange heroinabhängig und wurde nach einer erfolgreichen Therapie einer der besten Triathleten der Welt. Sein Name ist Andreas Niedrig. Er löste sich von der Sucht und fand im Sport eine für ihn perfekte natürliche Droge. Er betreibt Natursport. Läuft durch Wälder, schwimmt durch Seen und radelt durch heimische Gegenden. Zugegeben auf ziemlich hohem Niveau und als Leistungssportler.

Aber dennoch spürt er die positiven Wirkungen der Natur immer noch, hat Empfindungen, die wir nur haben, wenn wir draußen sind, uns den Wind um die Ohren wehen lassen, das Rapsfeld riechen, den Bach plätschern hören und viele Dinge neu sehen und entdecken. Miesepeter also, die behaupten, die Natur sei gar nicht so fördernd für das sportliche Wohlbefinden! »Die Natur hat ihre eigenen Gesetze und duldet kein unbefugtes Eindringen«, mahnt ein Leserbrief an ein Medizinjournal. Schließlich habe es schon Vogelangriffe auf Jogger gegeben, Wildschweine und Hunde hätten Läufer attackiert, Zecken lauerten überall, und im Winter drohten dem Außensportler Erfrierungen an den unangenehmsten Stellen.

Ganz zu schweigen von Mückenstichen und umherfliegenden Golfbällen. An der Aufzählung merken Sie sicher schon, dass diese Warnung so ernst nicht gemeint sein kann. Denn obwohl diese »Störungen« durchaus vorkommen können, sind sie nicht auf den Sportler beschränkt, sondern betreffen jeden, der sich in der Natur aufhält. Und Hand aufs Herz: Wir finden den Aufenthalt im Straßenverkehr gefährlicher! Rund 15 Millionen Menschen treiben in Deutschland Sport in der Natur, und betrachtet man ausschließlich die Urlaubszeiten, so geben 46 Millionen an, im Urlaub zu wandern, Erholung zu suchen, sich zu entspannen und schöne Landschaften zu genießen. Andere aber wollen Spaß und suchen den Kick, fliehen aus dem Alltag mit Abenteuer und Nervenkitzel.

Das gilt natürlich vor allem für die Sportarten, die wir sofort mit Natur verbinden, wie Bergsteigen, Klettern, Skilaufen, aber auch Kanusport, das modern gewordene Canyoning und Surfen oder Wellenreiten. So hat jeder sein eigenes Motiv für seinen Sport an der frischen Luft. Und auch wenn es inzwischen Kletter- und Skihallen gibt: So richtig schön wird es erst draußen. Anscheinend existiert eine Art ursprüngliche Verbundenheit des Menschen mit der Natur.