Mergers & Acquisitions in der Automobilzulieferindustrie - Wertschöpfungspotentiale durch internationale Positionierung

von: Markus Mentz

DUV Deutscher Universitäts-Verlag, 2008

ISBN: 9783835091771 , 301 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 49,44 EUR

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Mergers & Acquisitions in der Automobilzulieferindustrie - Wertschöpfungspotentiale durch internationale Positionierung


 

5 Transaktionserfolg aus Sicht der Eigenkapitalgeber (S. 75-76)

In diesem Kapitel wird anhand einer Stichprobe von Unternehmenszusammenschltissen aus der Automobilzulieferindustrie empirisch untersucht, ob solche Unternehmenszusammenschlüsse zu einer Steigerung des Shareholder Value für die Aktione der Käufer- bzw. Zielunternehmen führen. Der empirischen Untersuchung wird ein Abriss bisheriger Forschungsergebnisse vorangestellt, der verdeutlichen soll, dass übliche branchenübergreifende Studien bisher zu keinen eindeutigen Erkenntnissen bzgl. der Shareholder Value-Auswirkungen von Unternehmenszusammenschlüssen kommen konnten und dass zur Gewinnung von solchen Erkenntnissen in erster Linie horizontale Zusammenschlüsse in einer Industrie herangezogen werden sollten.

In der empirischen Untersuchung wird neben den Zielunternehmen und den Käuferunternehmen zusätzlich auch eine synthetische Einheit aus Ziel- und Käuferunternehmen betrachtet. Letztere Betrachtung erfolgt, um zu überprüfen, ob die (in dieser Arbeit er- wartete und von den meisten bisher angefertigten Studien gefundene) Wertsch6pfung auf der Ebene der Zielunternehmen nur einen Wertetransfer vom Käuferunternehmen darstellt. Die Stabilität der ermittelten Ergebnisse wird durch eine separate Untersuchung von Unterstich- proben aus der Gesamtstichprobe, die nach zeitlichen, geographischen sowie transaktions- und unternehmensspezifischen Variablen gebildet werden. Im letzten Schritt wer- den diese Variablen herangezogen, um zu untersuchen, wie sich die H6he der gemessenen Kursver~derungen in der Automobilzulieferindustrie ,erklären lässt.

Im Ergebnis zeigt sich, dass in der Automobilzulieferindustrie durch Unternehmenszusammenschltisse weltweit und weitgehend unabh~gig von transaktions- bzw. unternehmensspezifischen Umstäden eine Steigerung des Shareholder Value sowohl bei Zielunternehmen als auch bei K~iuferuntemeh- men eintritt.

5.1 Stand der Forschung

Zur Frage, ob sich Unternehmenszusammenschltisse in der Automobilzulieferindustrie positiv auf den Shareholder Value der Aktione der betroffenen Unternehmen auswirken, liegen bisher keine Forschungsergebnisse vor. Bezogen auf kapitalmarktorientierte Untersuchungen, die nicht speziell die Automobilzulieferindustrie zum Inhalt haben, sondern Vermögenseffek- te bei Unternehmenszusammenschlüssen industrieübergreifend messen, ist der Stand der Forschung jedoch fortgeschritten.

Industrieübergreifende Studien lassen jedoch zwei Aspekte weitgehend unberührt. Erstens können sie durch die zusammengefasste Betrachtung verschiedener Industrien spezifische Wertsch6pfungspotentiale in einzelnen Industrien nicht oder nur schwer erfassen. Zweitens bezieht sich der Großteil der bisher vorliegenden industriefibergrei- fenden Studien auf ein einziges Land (in erster Linie die U.S.A.) bzw. auf einen Kontinent, so dass der Stellenwert einer intemationalen Diversifikation mittels Mergers &, Acquisitions bis- her weitgehend ungeklärt ist.

Zur Verdeutlichung der Wichtigkeit dieser Aspekte bei der Beurteilung von Unternehmenszusammenschltissen aus kapitalmarktorientierter Sicht wird im Folgenden eine kurze Zusammenfassung der Entwicklung und des Stands der Forschung bzgl. industriefibergreifender Studien gegeben. Erste Studien über die Reaktion von Aktienkursen finden sich in den Jahren zwischen 1970 und 1980.

Sie beziehen sich vornehmlich auf monatliche Kursveränderungen, die auf dem US-amerikanischen Aktienmarkt zwischen 1945 und 1981 infolge konglomerater Transaktionen stattgefunden haben. Der Fokus dieser frühen Untersuchungen liegt dabei häufig nicht auf der H6he der mit Unternehmenstransaktionen einhergehenden Aktienkursvergnderungen, sondern auf der Informations- und Allokationseffizienz von Kapitalmärkten.