Bildungscontrolling im E-Learning - Erfolgreiche Strategien und Erfahrungen jenseits des ROI

von: Ulf-Daniel Ehlers, Peter Schenkel

Springer-Verlag, 2005

ISBN: 9783540270584 , 343 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 79,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Bildungscontrolling im E-Learning - Erfolgreiche Strategien und Erfahrungen jenseits des ROI


 

1. Bildungscontrolling im E-Learning – Eine Einführung (S. 1-2)

Ulf-Daniel Ehlers und Peter Schenkel
1.1 Alter Wein in neuen Schläuchen?

In allen Unternehmen wird über die Zukunft des E-Learnings der Beitrag zum betrieblichen Erfolg entscheiden. Aber auch im Bereich der öffentlich finanzierten Bildung und in der Verwaltung werden E-Learning-Angebote zunehmend daran bewertet, ob sie die jeweilige Zielstellung vor dem Hintergrund knapper werdender Budgets effizient unterstützen. Immer wenn über Kürzungen der Bildungsbudgets diskutiert wird, kommt die Frage nach dem Bildungscontrolling auf den Plan. Insgesamt entscheidet sich der Einsatz von E-Learning damit immer mehr an der Frage der Effizienz (werden die Dinge richtig getan?) und Effektivität (werden die richtigen Dinge getan? (vgl. Hertig 1996, S. 107).

Die Debatte ist nicht neu und wurde bereits zu Beginn der 90er Jahre einmal intensiv geführt. Aus der Zeit rühren auch vielzählige Konzeptionen und Diskussionsbeiträge. Kailer (1996, S. 233) spricht gar von einem „Theorieboom" im Bereich des Bildungscontrollings. Trotz der vielen Arbeiten kann allerdings auch heute noch nicht konstatiert werden, dass sich eine Hauptrichtung ausgebildet hätte, die in der Praxis relevanten Niederschlag gefunden hat. Neu ist lediglich, dass sich die Debatte um Bildungscontrolling immer mehr mit E-Learning verbindet. Dies hat drei Gründe: 1. Es wurde immer wieder versprochen, dass E-Learning bessere Qualität für mehr Lerner bei geringeren Kosten ermöglichen würde – ein Versprechen, welches nach und nach zurückgenommen werden muss.

2. Zum zweiten findet E-Learning natürlichen Eingang in immer mehr Aus- und Weiterbildungsprozesse und ist in irgendeiner Weise – ob in Hybriden- oder Selbstlernkonzepten – zunehmend auf dem Vormarsch.

3. Drittens führt die zunehmende Bedeutung von Aus- und insbesondere begleitender Weiterbildung in Unternehmenskontexten, in denen Wissen in vielen Branchen mittlerweile über einen Stellenwert verfügt, der dem klassischer Produktionsfaktoren gleich kommt, dazu, dass Weiterbildung und auch Informationsmanagement keine „nice-to-haves" mehr sind, sondern zentrale, über den Unternehmenserfolg (branchenunterschiedlich) entscheidende, Faktoren. In diese muss verstärkt investiert werden und diese werden daher auch verstärkt in unternehmerische Controllingaktivitäten eingebunden.

1.2 Bildungscontrolling als vielschichtiges Konzept

Ein Versuch, eine Definition für den Begriff Bildungscontrolling zu finden macht deutlich, dass es einerseits zwar vielfältige Meinungen und Ansätze gibt, in der Debatte jedoch auch Bündelungen und Trends zu erkennen sind. Bötel und Krekel (1999, S. 5) weisen darauf hin, dass Bildungscontrolling „[...] die Aufgabe der Planung und Steuerung der betrieblichen Weiterbildungsprozesse sowie die Optimierung der Effektivität und Effizienz" übernimmt, dessen Maßnahmen nach Thom und Zaugg (2000, S. 33) darauf ausgerichtet sind „die Zweckmäßigkeit von Investitionen in die [...] Weiterbildung aufzeigen [und, d. Autoren] die Bildungsinvestitionen zu optimieren."

Dabei strebt Bildungscontrolling nach Gnahs und Krekel (1999, S. 33) als ein „[...] ganzheitliches Konzept [..] eine integrierte und systematische Rückkoppelung zwischen Planung, Analyse und Kontrolle an." Auch Weiss (1996, S. 144) betont die umfassende Ausrichtung des Bildungscontrollings und weist darauf hin, dass es als „Planungs-, Steuerungs- und Kontrollsystem [...] im Prinzip alle relevanten Entscheidungsfelder der Weiterbildung [erfasst, d. Autoren], angefangen von der Bedarfsermittlung über die Organisation von Ma nahmen bis zur Erfolgskontrolle und Transfersicherung [...]".