Abschied heißt nicht Ende - Frauen erzählen über den Tod ihres Partners und ihr Leben nach dem Verlust

Abschied heißt nicht Ende - Frauen erzählen über den Tod ihres Partners und ihr Leben nach dem Verlust

von: Enna Pertim

Allitera Verlag, 2001

ISBN: 9783935284967 , 133 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 9,40 EUR

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Abschied heißt nicht Ende - Frauen erzählen über den Tod ihres Partners und ihr Leben nach dem Verlust


 

Gemeinsam alt zu werden, das fand ich immer schön (S. 43)

Irmgard M.

Mit 21 Jahren hat Irmgard geheiratet. Sie hat eine Tochter. Ihr Mann führte eine Bau- und Möbeltischlerei. Er starb nach 18jähriger Ehe mit 47 Jahren an akutem Herzschlag. Irmgard war vor ihrer Ehe im Büro tätig und arbeitete nach der Heirat im Betrieb ihres Mannes mit. Nach seinem Tod wurde der Betrieb aus finanziellen Gründen aufgelöst. Nach einer entsprechenden Ausbildung war sie als Mannequin tätig. Sie lebte zehn Jahre allein und hat sich erst jetzt wieder für eine feste Partnerschaft ent schieden.

Als mein Mann starb, er starb ja von einer Minute zur anderen an einem akuten Herzschlag, stand ich mit meiner sechzehnjährigen Tochter ganz allein da und mußte den Betrieb meines Mannes weiterführen. Somit hatte ich also erst einmal sehr, sehr viel zu tun. Ich hab‘ dann zunächst die wichtigsten Aufträge erledigt und danach alles so langsam auslaufen lassen. Für alle Angestellten mußten neue Arbeitsstellen gesucht werden, und dabei gab es natürlich viele Schwierigkeiten. Mein Mann hatte eine Bau- und Möbeltischlerei, ich habe im Büro mitgearbeitet, so daß mir alles Gott sei Dank nicht so ganz fremd war.

Er war 47 Jahre alt, als er starb, und vorher hatte es keinerlei Anzeichen für eine Erkrankung gegeben. Vier Wochen vor seinem Tod hatte er noch eine Routineuntersuchung beim Arzt durchführen lassen, der ihn als kerngesund bezeichnete. Sein Tod kam wirklich wie aus heiterem Himmel. Ich fand ihn morgens im Bad und habe zuerst unter Schock gestanden, glaubte auch nicht, daß er schon tot war.

So mitten aus dem Leben – da kann man keine Fragen mehr stellen ... da steht man plötzlich mit der ganzen Verantwortung allein. Ich hatte zwei Jahre damit zu tun, alles abzuwickeln. Es gab viele Enttäuschungen und auch großen geschäftlichen Verlust.