Community Services: Lifestyle

Community Services: Lifestyle

von: Ralf Reichwald, Helmut Krcmar, Johann Schlichter, Uwe Baumgarten (Herausgeber)

Josef Eul Verlag, 2005

ISBN: 9783899364033 , 381 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 47,00 EUR

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Community Services: Lifestyle


 

Pilotierung mobiler Community-Dienste am Beispiel der Community jetzt.de (S. 181-182)

Oliver Brakel, Michael Ney, Ralf Reichwald

1. Einleitung

Der vorliegende Beitrag widmet sich der Pilotierung mobiler Community-Dienste. Im Rahmen des Forschungsprojekts COSMOS wurde der Frage nachgegangen, ob und inwiefern virtuelle Communities mit mobilen Diensten unterstützt bzw. erweitert werden können. Dazu wurde ein Feldversuch durchgeführt. In diesem einjährigen wissenschaftlichen Begleitprozess sollten Barrieren und Nutzen von mobilen Community- Diensten herausgearbeitet werden. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen dabei die Attraktivität, Nutzung und Usability der entwickelten Dienste sowie Fragen zu Nutzungssituationen und Kommunikationsformen.

Darüber hinaus wurden auch Fragen des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre thematisiert. Im Hinblick auf potenzielle Geschäftsmodelle war die Frage der Zahlungsbereitschaft für die getesteten mobilen Dienste von besonderem Interesse. Der nachfolgende Bericht legt die Ergebnisse des Projekts vor. Hierzu wird vor der Beschreibung des Pilotierungsfelds zunächst die Methode des Feldexperiments als Innovationstest in den Punkten 2.1 und 2.2 vorgestellt. Der kundige Leser sei auf Punkt 2.3 verwiesen, hier wird der Prozess der durchgeführten Pilotierung dargelegt. Im Weiteren werden die Ergebnisse der Pilotierung an Hand der einzelnen Forschungsfragen erörtert (4) und am Ende vor dem Hintergrund des Drei-Ebenen-Modells (s. einleitenden Beitrag von Reichwald/Ney in diesem Band) in einem empfehlenden Fazit zusammengefasst (5).

2. Das Feldexperiment als Methode zur frühzeitigen Erfassung von Akzeptanzkriterien

Bevor die Ergebnisse, die im Rahmen der Pilotierung von mobilen Community- Diensten im Forschungsprojekt COSMOS gewonnen werden konnten, aufgezeigt werden, erfolgten hierzu zunächst eine einführende Diskussion der forschungstheoretischen Verortung der Pilotierung im Rahmen des Feldexperiments und eine ausführliche Beschreibung des durchgeführten Pilotierungsprozesses. Dabei bezie- hen sich die nachfolgenden Ausführungen schwerpunktmäßig auf betriebswirtschaftlich relevante Aspekte. Ziel ist es, den Aufbau und die Vorgehensweise des Forschungsprojekts darzustellen. Mit der Pilotierung wird gleichzeitig eine mögliche Vorgehensweise erklärt, wie grundsätzlich im Rahmen eines Feldexperiments die Potenziale innovativer mobiler Dienste zur Erweiterung einer webbasierten virtuellen Community untersucht werden können.

2.1 Forschungstheoretische Einordnung des Feldexperiments

Pilotprojekte unter wissenschaftlicher Begleitung haben den Anspruch eines Feldexperiments1: Feldexperimente als Innovationstests haben eine langjährige Tradition in der Medien- bzw. Innovationspolitik. Sie thematisieren wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Fragen. In Feldexperimenten sollen die wirtschaftlichen aber auch die politischen und gesellschaftlichen Folgen einer Innovation untersucht werden. Zahlreiche Feldversuche wurden in den letzten Jahren zur Pilotierung innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien durchgeführt.

Dabei wird weitgehend die Methodik der empirischen Feldforschung angewandt (vgl. Witte 1997). Feldexperimente als Innovationstests zeichnen sich durch folgende konstitutiven Elemente aus (vgl. Reichwald/Möslein et. al. 2000): die frühzeitige Pilotierung einer technisch-organisatorischen Innovation in ihrem natürlichen, sozialen Anwendungskontext, die gemeinsame Partizipation von Anwendern, Unternehmen und Anwendungsforschern am Prozess der Innovationserprobung und -weiterentwicklung sowie die wissenschaftliche Etablierung dieser praxisnahen Feldversuche durch die intensive Einbindung der anwendungsbegleitenden Forschung zur kontrollierten Durchführung sowie nachvollziehbaren und validen Evaluation der Experimentaleingriffe.