Das Geheimnis großer Leader - Wie erfolgreiche Leader denken und handeln

von: Ken Blanchard, Mark Miller

Gabal Verlag, 2010

ISBN: 9783862001682 , 144 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 16,99 EUR

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Das Geheimnis großer Leader - Wie erfolgreiche Leader denken und handeln


 

Eine Erkenntnis mit Folgen (S. 72-74)

Als die neue Woche anbrach, schaute Debbie schon mit etwas anderen Augen in die Welt. Sie hatte für Dienstag ein Bewerbungsgespräch für eine Neueinstellung in ihrem Terminkalender stehen. Diesmal hatte sie die Personalabteilung gebeten, ihr zwei Termine mit der Bewerberin zu geben und für jeden neunzig Minuten anzusetzen – und nicht ihre üblichen dreißig Minuten. Jeff s Vorbild folgend, bereitete auch Debbie eine kurze Referenzliste für die Bewerberin vor. Dabei wusste sie, dass einige der angeführten Personen möglicherweise nicht nur Positives über sie sagen würden, aber sie hatte sich vorgenommen, off en und ehrlich zu sein.

Zum Schluss ihres ersten Gesprächs mit der Bewerberin sagte Debbie: »Danke für die Zeit, die Sie sich heute genommen haben. Wenn Sie weiterhin an der Stelle interessiert sind, dann möchte ich Sie bitten, noch zu einem weiteren Gespräch vorbei zu kommen. Es handelt sich ja für beide Seiten um eine wichtige Entscheidung. Beim nächsten Mal möchte ich allerdings Sie bitten, mich zu interviewen. Fragen Sie mich dann alles, was Sie wollen. Ich habe für Sie auch eine Liste mit meinen persönlichen und berufl ichen Referenzen erstellt. Sie können diese Personen gerne anrufen. Verpfl ichtet sind Sie dazu natürlich nicht. Ich will jedenfalls ehrlich zu Ihnen sein.

Es mag durchaus sein, dass einige der Genannten – hinsichtlich meiner Führungsqualitäten – nicht nur in den höchsten Tönen über mich reden. Aber ich bin entschlossen, eine Topführungskraft zu werden, und das geht nicht von heute auf morgen. Mein Team wird noch Großes leisten – und Sie können zu denen gehören, die mithelfen, dieses Ziel zu erreichen.« Die Bewerberin blickte sie voller Erstaunen an. »In meinem ganzen Leben hat mir noch kein Arbeitgeber Referenzen gegeben «, sagte sie. »Ich weiß Ihre Off enheit sehr zu schätzen.« Insgeheim dachte sie wahrscheinlich: Ich werde einige Fragen vorbereiten und ich werde auch einige Referenzen anrufen.

Aber ich weiß eigentlich schon jetzt, dass wir bestens zusammenarbeiten können. Am späten Nachmittag stattete Debbie der Bücherei einen Besuch ab und ging zu der Bibliothekarin. »Hallo, hier bin ich mal wieder«, rief Debbie ihr zu. Die Angestellte blickte auf, sie lächelte, als sie sich erinnerte. »Hallo«, sagte sie. »Es tut mir Leid«, sagte Debbie, »ich weiß nicht mal Ihren Namen. « »Ich bin Jill«, antwortete die Bibliothekarin. »Was kann ich heute für Sie tun?« »Ich möchte mehr über Entwicklungspläne für Angestellte erfahren. « »Ach, ja«, sagte Jill. »Manchmal heißen sie Personalentwicklungspläne. Und andere Organisationen nennen sie Individualentwicklungspläne. Wir haben einige gute Bücher dazu, aus denen Sie mehr erfahren können.« Jill deutete auch schon auf das richtige Regal, während sie fragte: »Womit könnte ich Ihnen noch dienlich sein?«

In diesem Moment musste Debbie an Jeff s Bemerkung denken, dass große Leader immer und überall nach talentierten Menschen Ausschau hielten, die sie in ihre Unternehmen holen könnten. Sie hatte bislang noch nie nach solchen Leuten bewusst Ausschau gehalten. Sie hatte sich immer auf die Personalabteilung verlassen, die würde ihr schon jemanden schicken.