Projektcontrolling - Projekte überwachen, steuern und präsentieren. Kennzahlen, Termine und Kosten im Griff.

von: Berta C. Schreckeneder

Haufe Verlag, 2010

ISBN: 9783448100976 , 305 Seiten

3. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 33,99 EUR

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Projektcontrolling - Projekte überwachen, steuern und präsentieren. Kennzahlen, Termine und Kosten im Griff.


 

5 Teamcontrolling (S. 224-227)

ABSTRACT: Dieses Kapitel behandelt die Auswahl von Teammitgliedern, Teamcontrolling, Konflikte im Team und Aspekte der Teamführung. Für das Teamcontrolling ist es besonders wichtig, dass Klarheit über die vorhandenen Kompetenzen im Team und die entsprechende Projektkultur besteht. Die Projektkultur wird im Team vereinbart und auch entsprechend reflektiert. Tauchen Konflikte im Team auf, sind sie zu thematisieren. Ein Leitfaden zur Konfliktlösung kann dabei unterstützen. Grundsätzlich ist es für Projektleiter und controller wichtig, unterschiedliche Teamentwick lungsphasen und Teampersönlichkeiten zu kennen, um damit die Dynamik in einem Team zu verstehen und zu nutzen. Ein Teil des Kapitels geht auf das bedeutende Thema Macht ein, das ei ne wesentliche Rolle für den Erfolg bzw. Misserfolg von Projekten spielt.

Projektleiter und -controller haben viele inhaltliche Aufgaben im Projekt zu bewältigen, doch eine ganz entscheidende Herausforderung entsteht aus der wohl wichtigsten Ressource in einem Projekt: den beteiligten Menschen. Die sogenannten Soft Facts spielen in Projekten eine große Rolle. Das hat seinen Grund vor allem in der für die Projektarbeit notwendigen Teamarbeit. Die Arbeit in Gruppen und die Führung von Gruppen ist nach wie vor ein schwieriges Thema in hierarchischen Organisationen. Die Zusammenarbeit unter Gleichberechtigten, wovon man im Projektteam ausgehen sollte, passt selten in das Praxisbild von hierarchieübergreifenden und interdisziplinären Projekten. Gruppen sind eben nicht so einfach in Organisationen zu installieren. „Eine alte Ordnung wird aufgelöst, Abläufe und Regeln werden umgekrempelt und Sicherheit erzeugende Routinen für ineffektiv erklärt." Und das hat nicht nur Konsequenzen für die Mitglieder einer Gruppe, sondern für das ganze Unternehmen. Für Führungskräfte bedeutet dies unter anderem, dass

• bekannte Kontrollmechanismen außer Kraft gesetzt werden,
• Unsicherheiten über den Output sich vergrößern,
• sie die Entscheidungen nicht nur treffen, sondern auch für deren Umsetzung einen Rahmen schaffen müssen,
• sich ihr Status erneuern muss,
• sie ihr Verhalten zu Mitarbeitern generell reflektieren müssen (Vertrauen spielt eine zentrale Rolle).

Selbstverständlich passiert dies nicht von heute auf morgen. Geschichtlich betrachtet wurden durch die Arbeitsteilung die Menschen auseinandergeführt und jetzt sollen sie im Rahmen von Projekten wieder in Teams zusammengeführt werden. Dass dies keine lapidare Störung der heutigen Organisationswirklichkeit ist, liegt auf der Hand. Immer noch gewinnt die Sichtweise wenig Aufmerksamkeit in der Praxis, dass in der Zusammenarbeit in Gruppen ein großes Lernpotenzial und ein entsprechendes Produktivitätspotenzial für die heutigen Unternehmen liegen.

Das wird sich mit der Zunahme von Projekten ändern, wir stehen jetzt sozusagen mitten in diesem Wandel. Für Projektcontroller sind daher der Blick auf das Team und die Qualität der Zusammenarbeit ein wichtiger Teil der Aufgabenstellung, um den Projektleiter darin gut zu unterstützen. Humoristisch dargestellt hat Fiedler234 die Zusammenarbeit, die im ungünstigen Fall folgende Phasen durchläuft.

• Begeisterung und Schaffensrausch
• Ermüdung und Enttäuschung
• Melancholie und Schadenssichtung
• Suche nach der Ursache und nach dem Schuldigen
• Bestrafung der Schuldigen und Belobigung der Unbeteiligten
• Schadensvertuschung
• Konkurs und Neuprojekt