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Systemtheorie und die Information der Systeme. Von Molekülen und Nervenzellen bis zur Gemeinschaft der Menschen
3.4 Adaptation klassischer Systemgedanken
Seit Urzeiten ist der Mensch fasziniert davon, daß in der Natur Gebilde entstehen, die sich kurz- oder längerfristig selbst erhalten, und daß das Zusammenwirken der selben häufig höhere Gebilde mit höheren Funktionen zeigt. Bemerkenswertes Beispiel ist das Gebilde ""Mensch"" und seine Neigung zur Bildung soziologisch definierter Wesenheiten. Der Begriff ""System"" ist aus unserer Sprache nicht mehr wegzudenken. Allen voran die Naturwissenschaften sind auf diesen Begriff angewiesen, denn alle Phänomene, mit denen die Naturwissenschaften befaßt sind, resultieren aus oder sind Momente in Prozessen, in denen gewisse ""Verdichtungen von Wechselwirkungslinien"" die Definition von Systemen ermöglichen. Darüber hinaus hat die mit ""System"" verbundene Vorstellung von Gliederung dazu geführt, daß dieser Begriff auch in Soziologie, Wirtschaft und Politik benützt wird, um nach gewissen Ordnungsprinzipien entwickelte Schemata als höherwertig zu kennzeichnen. Jedoch: Schemata sind a priori anonyme Strukturen, die erst in der Wahrnehmung und dort im Zusammenhang mit vorhandenen Denkmustern und/oder Konventionen Bilder und Abläufe ignalisieren, denen man das Systematische unterstellen kann. Form und Funktion eines Systems indessen sind Ausdruck der Kommunikation seiner Konstituenten (wir kommen darauf noch zurück). Die Aufgabe von Lexika ist es freilich, Begriffe nach der Art ihres Gebrauchs zu erklären, und so kommt es, daß man unter dem Begriff ""System"" auf viele Anwendungen trifft. Jenseits vielfältiger abstrakt philosophischer Definitionen müssen wir aber die Auffassung entwickeln, daß Systeme nur als Erscheinung und Teil von Prozessen existieren, und das heißt: durch die Kommunikation ihrer Konstituenten."
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