Mobilfunksysteme - Grundlagen, Funktionsweise, Planungsaspekte

von: Christian Lüders

Vogel Communications Group GmbH & Co. KG, 2001

ISBN: 9783834361400 , 358 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

Windows PC,Mac OSX geeignet für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 6,80 EUR

Mehr zum Inhalt

Mobilfunksysteme - Grundlagen, Funktionsweise, Planungsaspekte


 

5 Das GSM-System (S. 107)

5.1 Zur Entwicklung des GSM-Standards
5.1.1 Historisches
Wie in Kapitel 1 bereits erwähnt, gab es in den 80er-Jahren in Europa eine Vielzahl inkompatibler Mobilfunksysteme. Um die damit verbundenen Hemmnisse zu beseitigen, setzte im Jahre 1982 die CEPT (Conférence Européenne des Postes et Télécommunications) eine Arbeitsgruppe ein, die sog. Groupe Spéciale Mobile, deren Aufgabe es war, Spezifikationen für ein Europäisches Mobilfunksystem zu erarbeiten. Von der Groupe Spéciale Mobile leitete sich ursprünglich die Abkürzung GSM her, erst später mit der weltweiten Verbreitung wurde aus GSM das Global System for Mobile Communications.

Von der Groupe Spéciale Mobile wurden mehrere Vorschläge für die zu verwendenden Übertragungsverfahren entwickelt und als Prototypen getestet. Im Jahre 1987 einigte man sich aufgrund der Ergebnisse der Tests auf das – mit leichten Modifikationen – heute noch gültige Übertragungsverfahren. Gleichzeitig wuchs mit der Zunahme der Teilnehmerzahlen in den analogen Mobilfunknetzen der ökonomische Druck, das neue Mobilfunksystem rasch einzuführen. So verpflichteten sich im gleichen Jahr in einem Memorandum of Understanding (MoU) Betreibergesellschaften aus 13 europäischen Ländern – darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die skandinavischen Länder –, ab spätestens Juli 1991 Funknetze nach der GSM-Technik in Betrieb zu nehmen.

Nachdem dann bis zum Jahre 1990 der Standard im Detail ausgearbeitet worden war, konnte im Juli 1991 tatsächlich in 5 Ländern der Betrieb von GSM-Netzen aufgenommen werden – allerdings nur der Testbetrieb. Die Ursache dafür war, dass aufgrund von Problemen bei der Typzulassungsprüfung keine Mobilstationen zur Verfügung standen. Doch diese Schwierigkeiten konnten bald behoben werden, so dass im Sommer 1992 der kommerzielle Betrieb von 13 Netzen in 7 Ländern begann. Zu diesen Netzen gehörten auch die beiden D-Netze in Deutschland. Aus der Zeit stammt die spöttische Bemerkung, GSM sei die Abkürzung für «God sends mobiles».