Kraftfahrzeugführung: Modelle - Simulation - Regelung

von: Ulrich Kramer

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2008

ISBN: 9783446417090 , 360 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 39,99 EUR

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Kraftfahrzeugführung: Modelle - Simulation - Regelung


 

3 Längsführung (S. 63)

Die Beeinflussung der Kraftfahrzeugbewegung in Längsrichtung wird von Autofahrern gewöhnlich als die – im Vergleich zur Querführung – leichter zu bewältigende Aufgabe empfunden, obwohl Fahranfänger die größten Schwierigkeiten beim Einüben der Betätigung der verschiedenen Bedienelemente haben, auf welche die Längsführung verteilt ist, nämlich Gaspedal, Ganghebel, Kupplungs- und Bremspedal. Vor allem das Wechselspiel von Gas- und Kupplungspedal, beispielsweise beim Anfahren an einer Steigung oder bei schwierigem, weil rutschigem Fahrbahnbelag, bedarf einiger Übung.

Im folgenden Abschnitt 3.1 soll auf einige typische Längsführungsprobleme eingegangen werden. Danach richten wir das Augenmerk auf Fahrsituationen, die dem „normalen" Fahrbetrieb entnommen sind. In Abschnitt 3.2 wird untersucht, welche Voraussetzungen und Strategien bei der Anpassung der Geschwindigkeit angebracht sind, wobei Fremdverkehr ausgeschlossen sein soll.

Diese Einschränkung wird in Abschnitt 3.3 fallengelassen, weil hier in elementarer Weise das Problem der Abstandshaltung untersucht wird. Dieses Thema wird in den Abschnitten 6.3.3.1 und 6.4.2 nochmals aufgegriffen.

Um das Vorurteil, bei der Längsführung handele es sich um den trivialeren Teil der Fahraufgabe, etwas abbauen zu helfen, widmet sich Abschnitt 3.4 dem Thema des Bremsens, insbesondere der Zielbremsung, bei der es darauf ankommt, das Kraftfahrzeug innerhalb einer vorgegebenen Strecke an einem bestimmten Punkt zum Halten zu bringen.

3.1 Modell der Längsdynamik

Im Folgenden werden einige grundlegende Fakten zusammengestellt, die zu einem einfachen Modell der Längsdynamik eines Kraftfahrzeugs führen. Dieses soll benutzt werden, um zum einen die aus Fahrsituationen resultierenden Anforderungen, zum anderen die angemessenen Reaktionen hierauf zu diskutieren.