Rich Internet Applications mit Adobe Flex 3

von: Simon Widjaja

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2008

ISBN: 9783446416994 , 490 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 31,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Rich Internet Applications mit Adobe Flex 3


 

1 Einstieg in Flex 3.0 (S. 1-2)

1.1 Next Generation Internet

Ein Wandel kündigt sich in der Welt des World Wide Webs an: Das „neue" Internet wurde unter großem Applaus auf den Namen „Web 2.0" getauft, Blogs präsentieren täglich die neuesten Rich Internet Applications, und in Foren diskutieren Webentwickler lebhaft über die innovativsten und zukunftssichersten Technologien. Die Zukunft beginnt schon jetzt. Damit Sie von Anfang an dabei sein können, stelle ich Ihnen in diesem Buch einen der Anwärter auf die heißeste Technologie für die Entwicklung und Bereitstellung von Rich Internet Applications vor.

Mit dem Einzug des Internets in alle Bereiche des täglichen Lebens und der rasant zunehmenden Verbreitung von Breitbandzugängen wachsen auch die Anforderungen an webbasierte Angebote. Komplexere Anwendungen, kürzere Entwicklungszyklen, schnellere Bereitstellung und intuitivere Benutzeroberflächen sind gefragt.

1.1.1 AJAX versus Flex

Zwei Technologien werden im Zusammenhang mit dem Internet der nächsten Generation häufig genannt: AJAX und Flex. Während AJAX eigentlich nur eine konsequente Kombination bereits vorhandener Technologien wie (X)HTML, JavaScript und XMLHttpRequest beschreibt, drängt sich Flex mit ganz anderen Highlights ins Rampenlicht:

- Benutzeroberflächen, die herkömmlichen Desktop-Anwendungen in nichts nachstehen
- direktes Einbinden von Rich Content (Videos, Animationen, Audio etc.)
- Realtime Communication
- umfangreiches Entwickler-Framework
- leistungsstarke Entwicklungsumgebung

Im Gegensatz zu AJAX bietet Flex das Potenzial der Socket-Verbindungen, was ganz neue Möglichkeiten der Client-Server-Kommunikation mit sich bringt. Durch Flex Messaging werden Realtime Data-Pushing und Publish-/Subscribe-Szenarien möglich. Flex und AJAX schließen sich allerdings nicht gegenseitig aus. Adobe hat mit verschiedenen Open- Source-Bibliotheken auch die AJAX-Entwickler im Visier. Mit diesen Erweiterungen sind Entwickler in der Lage, die Vorteile des Flash Players und des Flex-Frameworks mit AJAX-Anwendungen zu kombinieren. Diese Strategie wird in Zukunft wohl noch stärker fortgeführt.

1.1.2 Flash und Flex – die Evolution

Im Jahre 2002 begann Macromedia (mittlerweile von Adobe übernommen), das Potenzial von Flash jenseits von interaktiven Animationen zu erkennen. In der sechsten Generation der Flash-Entwicklungsumgebung gab es bereits Anzeichen, dass Flash in Zukunft auch für webbasierte Anwendungen eine interessante Plattform bieten wird. Besonders die zu dem Zeitpunkt bereits hohe Verbreitung des Flash Players sowie die eingeführte Skriptsprache ActionScript 2 (AS2) versetzten Flash-Entwickler erstmals in die Lage, browserbasierte Anwendungen zu entwickeln, die mit den Einschränkungen von HTML undenkbar gewesen wären. Das größte Defizit für potenzielle Entwickler stellte jedoch in der Vergangenheit die eigentliche Entwicklungsumgebung von Flash dar. Diese wurde offensichtlich als Animationsprogramm entwickelt, mit dem zwar aufwendige interaktive Inhalte erstellt, jedoch keine komplexen Anwendungen sinnvoll realisiert werden konnten. Aufgrund der Tatsache, dass die Oberfläche mit der Bühne, Malwerkzeugen und Zeitleiste auf den ersten Blick eher einem Grafik- oder Videoprogramm (wie Illustrator, Photoshop oder After Effects) ähnelte und zu der Zeit noch kaum Tutorials oder Literatur zur Anwendungsentwicklung auf Basis der Flash-Technologie vorhanden waren, hatte kaum ein Entwickler auf diese Technologie gesetzt. Um dieses Dilemma zu beseitigen, wurde ein Framework samt IDE entwickelt, das den konkreten Bedürfnissen eines Webentwicklers entspricht und zugleich auf dieselbe Technologie setzt. Das war die Geburtsstunde von Flex. Zum Thema Verfügbarkeit von Flex-Anwendungen sei gesagt, dass Flex 3.0 auf der Clientseite lediglich den Flash Player 9 (FP9) voraussetzt.

1.2 Die Bestandteile von Flex 3

Die erste Version von Flex wurde im Jahre 2004 von Macromedia entwickelt. War das erste Release noch wegen des eingeschränkten Funktionsumfangs, eines proprietären Aufbaus sowie hoher Lizenzgebühren für klein- und mittelständische Unternehmen relativ uninteressant, so hat Adobe einiges seit der Übernahme von Macromedia verändert. Zum einen wurde das gesamte Lizenzmodell grundlegend überarbeitet, und zum anderen hat Adobe die Entwicklergemeinde stärker denn je in die Entwicklung miteinbezogen.