Schlüsselqualifikationen kompakt, 2. Auflage

von: Claudia Eilles-Matthiessen, Susanne Janssen, Antje Osterholz-Sauerlaender, Natalija El Hage

Hogrefe AG, 2008

ISBN: 9783456944944 , 250 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: Wasserzeichen

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Preis: 26,99 EUR

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Schlüsselqualifikationen kompakt, 2. Auflage


 

2 Bausteine der Kompetenzbeurteilung (S. 60-61)

Bausteine der Kompetenzbeurteilung sind alle Datenquellen, die Rückschlüsse auf die Ausprägung der überfachlichen Kompetenzen eines Bewerbers oder Mitarbeiters erlauben.

Im Folgenden werden die wichtigsten diagnostischen Bausteine der Kompetenzbeurteilung kurz beschrieben: In der Logik eines Auswahlprozesses gehen wir zunächst auf die Analyse der Bewerbungsunterlagen oder die Dokumentenanalyse (online und offline) ein. Anschließend beschäftigen wir uns mit dem Telefoninterview, das vermehrt zur Preselektion eingesetzt wird. Es folgt eine Beschreibung standardisierter Testverfahren, wie Leistungstests und Fragebogen zur Selbstbeschreibung, inklusive der Vor- und Nachteile in der Personalauswahl. Da sowohl der Leitfaden für das persönliche Auswahlgespräch als auch Simulationen, wie Rollenspiel oder Gruppendiskussion, stellenspezifisch konzipiert werden, liegt der Schwerpunkt der nun folgenden Darstellung darin, dem Anwender Hilfestellung zur Konstruktion und Auswertung von Simulationen an die Hand zu geben. Als weitere Informationsquelle zur Kompetenzbeurteilung werden abschließend Arbeitsproben betrachtet, z. B. Praktika, Projektarbeit oder Zeitarbeit.

Abbildung 4: Bausteine der Kompetenzbeurteilung (Kein Bestandteil der Leseprobe)

2.1 Bewerbungsunterlagen

Bewerbungsunterlagen sind in der Regel die ersten Informationen, die Unternehmen über einen Kandidaten erhalten. Die Überprüfung der aus dem Anforderungsprofil abgeleiteten formalen Voraussetzungen (Qualifikation, Berufserfahrung) führt zu einer ersten Vorauswahl. Anschließend sollten die in den Unterlagen enthaltenen Selbst- und Fremdbeschreibungen hinsichtlich des Anforderungs- profils weiter untersucht werden. Da die wenigsten der Schlüsselqualifikationen direkt aus den Unterlagen ablesbar sind, werden in der Regel indirekte Schlüsse gezogen. Für eine erste Einschätzung des Bewerbers können folgende Informationen herangezogen werden.

Analyse der äußeren Form und des Anschreibens

Die formale Analyse dient oft der Negativ-Auswahl. Es versteht sich von selbst, dass sich Bewerber mit unordentlichen, zerknautschten Unterlagen, schlechten Fotos, Rechtschreibfehler, «Serienbriefen» nicht für das weitere Verfahren empfehlen. Darüber hinaus lassen sich, im positiven Sinne, auch schon erste Hypothesen zur Motivation und den Kommunikativen Kompetenzen des Bewerbers ablei- ten. Ein individuell auf die gewünschte Position und das Unternehmen verfasstes Anschreiben, aus dem hervorgeht, welche persönlichen und fachlichen Kompetenzen die Person mitbringt und was sie motiviert, gerade für dieses Unternehmen arbeiten zu wollen, deuten auf Engagement und Leistungsbereitschaft hin, also auf Schlüsselqualifikationen aus dem Bereich Motivation. Aus der Struktur des Anschreibens, der sprachlichen Gestaltung und der Klarheit lassen sich eventuell Hinweise auf Kommunikative Kompetenzen ableiten.