AIX 5L. Konfigurieren - Administrieren - Anwenden

AIX 5L. Konfigurieren - Administrieren - Anwenden

von: Ingolf Wittmann (Hrsg.)

C & L Computer- und Literaturverlag GmbH, 2004

ISBN: 9783936546101 , 735 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 40,00 EUR

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AIX 5L. Konfigurieren - Administrieren - Anwenden


 

DAS COMMON DESKTOP ENVIRONMENT (CDE) (S. 101-103)

von Ingolf Wittmann

o Der Login-Manager des CDE
o Der CDE-Desktop
o Der Dateimanager
o Der Umgebungsmanager
o Das Hilfesystem
o Das Drucksystem
o Der Texteditor
o Der Icon-Editor
o Der Postkorb und das Mailsystem
o Der Kalender
o Die dtwm
o Aktionen erzeugen
o Die Systemdateien
o Der Visual System Manager

Am 17. März 1993 gründeten die führenden Unix-Hersteller IBM, Hewlett Packard, SCO, Sun Microsystems und USL das COSE-Konsortium (Common Open Software Environment) mit dem Ziel, eine einheitliche Benutzerumgebung für die unterschiedlichen Unix-Workstations zur Verfügung zu stellen. Eine Komponente der COSE-Definitionen ist das Common Desktop Environment CDE, das dem Endanwender ein einheitliches »Look&,Feel« über unterschiedliche Unix-Plattformen hinweg bietet. Zusätzlich wurde ein Application Programming Interface (API) definiert. Damit wird schon während der Anwendungsentwicklung sichergestellt, daß die die Benutzerschnittstelle betreffende Sourcecode-Kompatibilität bei allen CDE-unterstützten Unix-Betriebssystemen erreicht wird.

Folgende Technologien verschiedener Hersteller wurden in CDE integriert:

. Das Visual User Environment (VUE) von Hewlett-Packard.
. Die Common User Interface Architecture (CUA) und Workplace Shell von IBM.
. Das OSF/Motif Toolkit und Window Manager der Open Software Foundation.
. Open-Look-Elemente und die Deskset Productivity Tools von Sun Microsystems.
. Desktop-Manager-Komponenten und die Scalable System Technologies von USL.

Das CDE wird seit 1994 den Mitgliedern bis zum endgültigen Release immer wieder in sogenannten Snapshots zur Verfügung gestellt. Die IBM war mit der Integration von CDE in AIX Version 4, die am 27. Juli 1994 angekündigt wurde, das erste Unternehmen am Markt, das CDE offiziell ihren Kunden zur Verfügung stellte. Auf der CeBIT 1995 wurden die zukünftige Implementierungen von CDE auf Sun Solaris, HP UX und SCO Unix von den entsprechenden Herstellern gezeigt.

Das Common Desktop Environment besitzt einen objektorientierten Aufbau, der dem Endbenutzer eine intuitive Arbeitsweise mit Drag&,Drop- Mechanismen erlaubt. CDE ist die erste Benutzeroberfläche, für die ein Anwender keine speziellen Unix-Kenntnisse mehr benötigt. Das geht soweit, daß der Anwender seine gesamte Umgebung mit der Maus gestalten kann, ohne eine einzige Konfigurationsdatei anfassen zu müssen. Beim Abmelden merkt sich das CDE die gerade aktuelle Umgebung des Benutzers und stellt sie beim Anmelden wieder zur Verfügung.

Weiterhin sind viele Werkzeuge und Hilfsmittel wie

. E-Mail, Gruppenkalender, Texteditoren, Audio,
. Task- und Window-Management, Onlinehilfe,
. prozedurale und objektorientierte Anwendungsintegration mit Drag&,Drop, Linking, Dateneinbettungs- und Austauschfähigkeiten,
. grafisches Objekt- und Dateimanagement
. Sicherheitseinrichtungen wie Startup, Login, Locking und Identifikation, um nur einige zu nennen, integriert.

CDE war aber nicht das einzige Projekt im Rahmen von COSE. COSE umfaßte noch weitere Entwicklungsvorhaben wie Netzwerke, Objekttechnologien und Multimedia. Der Name von CDE sollte eigentlich ausdrükken, was den Unix-Herstellern mit dieser Oberfläche am Herzen lag:

Common: Steht für »Alle«, was bedeutet, daß jeder Unix-Hersteller, egal, ob er an der Entwicklung von CDE beteiligt war oder nicht, zu fairen Lizenzkonditionen die CDE-Quellen erwerben und in seine Systeme einbinden kann. Für die Unix-Anwender bedeutet dies, daß sie die Möglichkeit haben, auf allen Unix-Plattformen dasselbe Look&,Feel vorzufinden und sich nicht mehr an herstellerindividuelle Oberflächen gewöhnen müssen. Desktop: Bedeutet, daß alle Arbeiten des Benutzers, wie der Start von Anwendungen, Administrieren der eigenen Umgebung, Überwachen von Prozessen, Zugriff auf Dateien und die Verwendung von Officefunktionaltäten wie E-Mail oder Kalender, über Symbole auf der Arbeitsoberfläche auf dem Bildschirm erfolgen.

Environment: Es wird eine ganzheitliche und vollständige Oberfläche, also nicht nur ein einzelnes Desktop-Programm, zur Verfügung gestellt, mit der alle Manipulationen über Drag&,Drop-Mechanismen durchgeführt werden können. Über entsprechende Programmierbibliotheken und Entwicklungswerkzeugen besteht die Möglichkeit für Dritte, CDE ganz individuell auf die Bedürfnisse einzelner Anwender durch eigene Programme zu erweitern.